Weil ich zum Spiegel noch ein Reiseteleskop benötigte, haben wir uns für das Zeiss Diascope mit Variookular entschieden. Beim Nachrechnen kann dann die Überlegung, ob man mit den Zeissokularen nicht auch am 1:4 Spiegel beobachten könnte. Man braucht nur einen Adapter vom Bajonet auf 2" und dann stehen 32 bis 96 fache Vergrößerung bereit.
Für meine Augen ist das Bild sehr schön transparent, nichts zu sehen von Geisterbildern oder Kontrastarmut. Beim Betrachten offener Sternhuafen kann man die Schärfe überprüfen, für uns ist das sehr überzeugend, man sieht die klassische Koma ohne und eine feine Aufblähung in der Bildmitte mit Korrektor. Den besseren Eindruck erzielt man ohne Korrektor, dieser ist ja auch fotografisch gedacht.
Das Okular ist im Vergleich zu schweren Nagler oder LVW direkt zierlich, es ist mindestens so gut verarbeitet, das Einblickverhalten ist hervorragend. Die Augenmuschel geht am Anfang etwas stramm, dann nach ein paar Wochen einwandfrei.
Um die Reflexfreiheit zu prüfen, habe ich mir den Mond angeschaut. Bei diesem absoluten Härtetest konnte ich einen kleinen Reflex feststellen, im Vergleich zum 31 mm Nagler etwa halb so groß und viel lichtschwächer. Im Vergleich zum LVW 22 mm etwas stärker.
Variotypisch hängt das Gesichtsfeld von der gewählten Vergrößerung ab. Bei kleinster Vergrößerung messe ich mit der Durchlaufmethode mikrige 52°, bei 48 facher Vergrößerung dann gute 59°, bei 96facher Vergrößerung absolut erstklassige 66°.
Wegen des kleinen Gesichtsfeldes bei 32fach würde ich es mir nicht speziell für dieses Teleskop kaufen, aber wenn man es schon hat und nur den Adapter braucht, wird man sehr zufrieden sein.
Mich würde mal interessieren, was Leute mit einem Schiefspiegler oder einem langen Maksutov dazu sagen, dann als Planetenokular
Ich will heute mal Otto Rehagel die Daumen drücken, Hans Maubach
