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Meade 8" und C11 in der Eifel

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30. Oktober 2000 10:05

Nach 5 Beobachtungsjahren mit einem Meade 2080LX5 habe ich mir 1998 ein C11 auf der Losmandy gekauft. Das Meade hat mein Schwager übernommen, mit dem ich häufig gemeinsam beobachte. Hier sind die bisherigen Erfahrungen.
Unser bevorzugter Beobachtungsort ist die Eifel. Wir fahren bei guter Wetterprognose Freitag oder Samstag abend hinaus. Von Köln aus sind es ungefähr 75 Minuten Fahrt. Unser Standort liegt fast 500 Meter hoch, weit genug von jeglicher Zivilisation entfernt. Von unserem Bus aus müssen wir mindestens 100 Meter transportieren. Dort angekommen treffen wir häufig einige Gleichgesinnte.
Was kann man zu den Instrumenten sagen:
Das 8" Meade ist ein leicht transportables Instrument mit der bekannten Gabelmontierung. Die Gabel ist windempfindlich, der Antrieb ist nicht sehr genau, die Optik muß häufig korrigiert werden. Das Korrigieren der Einstellung dauert bei uns etwa 20 Minuten.
Weitere Minuspunkte sind das Spiegelshifting und der unsaubere Rundlauf der Fokusiermechanik.
Pluspunkte sind das stabile Dreibeinstativ, der rasche Aufbau, das Packmaß beim Transport. Ein dicker Pluspunkt ist auch der Preis.
Auch die Langzeitstabilität überzeugt mich. Ich habe das Meade gebraucht gekauft, einmal das Fett im Antrieb tauschen lassen und sonst nur beobachtet. Man muß also nur einmal Geld in die Hand nehmen und dann ist das Hobby preiswert.

In der klaren Eifelluft kann man mit einem 8" Schmidt Cassegrain Teleskop mit 200 cm Brennweite viele astronomischen Objekte beobachten. Eingeschränkt kann man auch fotografieren. Man kann den Antrieb bei der Fotografie überlisten. Bei Langzeitaufnahmen habe ich einen schwarzen Bastelkarton dabei. Bei sorgfältiger Ausrichtung muß man nur in RA korrigieren. Etwa alle 8 Minuten gibt es einen deutlichen Schwenk, die Position des Teleskopes ändert sich in einer Pendelbewegung. An einem leisen Standort kann man dies aber durch das geänderte Laufgeräusch des Motors erhorchen. Dann halte ich für knapp 1 Minute die Pappe vor das Teleskop und danach habe ich wieder ungefähr sieben Minuten Zeit. Wenn man sein Teleskop sauber gescheinert hat, sind die Abweichungen in DEC sehr gering. Bei typischen Nebelaufnahmen sind dann die Vordergrundsterne maximal leicht oval. Trotzdem ist diese Methode ein Notbehelf.
So kam ich dann an das fast neue C11. Es kostete mich fast 10 TDM und einige Gepräche mit meiner Ehefrau.
Das C11 ist schon ein großes Instrument. Das Lichtsammelvermögen ist ungefähr zweimal größer als beim 8". Dies merkt man besonders deutlich beim Betrachten von Nebeln und Galaxien, die lichtschwächer als 10mag sind. Wärend man dann im Meade 2080 sagt, OK da ist jetzt was, zeigt das C11 dem Auge einiges mehr. Diffuse Flecken hier, werden zu strukturierten Formen dort.
Allerdings ist der Gewinn bei Mond und Planeten erstaunlich gering oder sogar nicht sichtbar. Hier sind nach unseren Erfahrungen aus den gemeinsamen Beobachtungen die Vorteile der größeren Auflösung nicht umsetzbar.
Beim Trennen von Doppelsternen ist ein Unterschied sichtbar. Hängt das Meade bei Distanzen von weniger als 1" so sieht man hier im C11 sogar zwei getrennte Komponenten. Hier mag bei beiden Instrumenten mehr "drin" sein, aber da wir Doppelsterne zu beobachten langweilig finden, haben wir nicht jedes perfekte Seeing ausgenutzt.
Die Losmandy hat uns etwas enttäuscht. Eine Amateurkollege aus Koblenz hat einen CNC 400 ebenfalls mit einem C11. Diese ist der Losmandy schon bei leichtem Wind überlegen und auch der periodische Schneckenfehler ist kleiner. Und die Eifel ohne Wind habe ich bisher noch nicht gehabt.

Die weiteren Nachteile des C11 sollten nicht verschwiegen werden. Neben dem hohen Preis ein ordentliches Gewicht, eine längere Auskühlphase als beim Achtzöller und Anforderungen an den Himmel, die nicht in jeder sternklaren Nacht zu erreichen sind. Das C11 erfordert einen guten, dunklen Himmel. Trotzdem bereue ich den Kauf nicht.

Wer seinen 8" gegen eine größere Optik tauschen möchte, sollte jedoch bedenken, daß die Anforderungen an die Luft immens steigen. Das Meade ging auch aus Köln, das C11 erzeugt dort nur Frust.
An einem guten Standort ist das C11 auf der Losmandy eine sehr schöne Sache.

Harald Beck

Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Meade 8" und C11 in der Eifel

Harald Beck 3115 30. Oktober 2000 10:05



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