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Vixen 200S Newton

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15. Dezember 2000 12:30

Hallo Leute, ich muss Euch loben, geschickt, geschickt.
Ich habe selber einen Vixen Newton mit 200 mm auf der DX Montierung. Hier ist meine Erfahrung.

Nach fast 9 Jahren mit einem 60/900 mm Refraktor von Apollo war ich mir sicher, dass @#$%&Astronomie mein Ding ist. Bei der Neuanschaffung habe ich erlebt, was wohl die meisten von Euch auch erleben. Es gibt Prospekte, Händler, Laupheim. Es gibt Vorstellungen über den Einsatzzweck, den maximal höchsten Preis. Es gibt aber auch unseren Geschmack.

Ich wollte für einen mittelguten Standort ein Teleskop mit dem man auch fotografieren kann. Es war nie von einem reinen Deep Sky Lichteimer die Rede. Außerdem wollte ich maximal 4.000 DM löhnen. Am kasseler Händler lag es nicht. Der wollte mir lieber ein Meade LX10 aufs Auge drücken. Auf Nachfrage hat er aber ausdrücklich bestätigt, dass man den Newton auch als wunderbares Allroundteleskop einsetzen kann. Es sind die irrationalen Momente im Leben, von denen die Konsumgüterindustrie lebt. Heimwerker verstehen, was ich meine.

Nun zum Teleskop.
Es kam, verpackt in zwei Kartons. Zusätzlich noch ein weiterer Karton für die zusätzlich bestellten Kleinteile.
Der Zusammenbau ist auch ohne die gute Anleitung sehr einfach. Lediglich bei der Frage, wann man den Komakorrektor benutzt war ich unsicher. Ich habe ihn dann einfach immer benutzt.

Da ich den Sprüchen meines Händlers gegalubt habe, habe ich das Teleskop wirklich als Allroundgerät benutzt. Das geht auch in gewissen Grenzen, man kann mit diesem Teil Mond und Planeten beobachten. Es ist aber garnicht so einfach, die gewünschten hohen Vergrößerungen zu erreichen. Der Händler hat mir weit über 200fach garantiert. Das schien mir auch seriös, denn die Anfängerformel von Durchmesser in Millimeter mal zwei wäre 400 gewesen. Laut Prospekt konnte man mit dem Apollo auch 240 fach können.
Man muß aber wissen, dass sich der Vixen Newton mit 1:4 und eine Barlowlinse nicht gut vertragen. Mir wurde die Celestron Barlow mit 2 x Power empfohlen. Mit dieser könnte dann mein 6 mm LV eine Vergrößerung von 266 erreichen. In der Praxis war diese Kombination aber Mist. Ich habe dann noch ein 4mm LV gekauft und beschränke mich auf 200fach. Dann sind Mond- und Planeten ganz ordentlich zu sehen. Wie ich heute weiß, wie mit einem guten 100mm Fraunhofer. Mein Händler hat also übertrieben.

Ganz und garnicht übertrieben hat der Bursche bei der Beobachtung von Nebeln und Galaxien. Hier bin ich sehr zufrieden. Dieser Newton zeigt ein riesengroßes Feld, eine gute Schärfe bis zum Rand und reicht mit seinen 20 cm schon sehr weit.

Geärgert habe ich mich aber, bei den Okularvorschlägen nicht aufgepaßt zu haben. Ich Trottel bin auf seine Vorschläge eingegangen.
Serienmäßig wird ein 20 mm LV geliefert. Das sollte ich für planetarische Nebel und Kugelsternhaufen nehmen.
Dann sollte ich für lichtschwache Objekte ein 32 mm Meade SPL benutzen. Mit diesem Okular kann man aber bei meinem Teleskop absolut nichts anfangen. Ich war aber unsicher und habe fast ein Jahr gebraucht, bis mir der Unsinn wirklich bewußt wurde. Ich habe dann bei Astrocom angerufen, um eine Information zu erhalten. Deren Antwort war lustig. Wenn Sie nichts sehen, liegt es sicher nicht an unserem Okular, sondern am Vixen Teleskop. Wir haben selber einen 200 mm Newton, dort ist das 32 Okular erst Sahne. Toll.
Bei Vehrenberg hat man mir dann erklärt, die Vergrößerung wäre zu gering, ich könnte nur einen Teil des Lichtes in mein Auge bekommen. Sie sagten, eigentlich wäre das 20er LV schon fast genug und das wüßte auch jeder Händler. Dann erklärten sie mir noch, wie man die Austrittspupille berechnet. Bei einem 37 jährigen Mann wäre eine Austrittspupille von 8 mm fast ein medizinisches Wunder. Dann erfuhr ich noch, dass man einen Newton selber prüfen und justieren muß.

Mittlerweile sind einige Jahre vergangen. Ich habe angefangen zu fotografieren und bin mittlerweile mit meiner Optik vertraut.

Das Vixen GP DX 200S ist ein auf die Deep Sky Fotografie hin konstruierter Newton, mit dem man relativ einfach sehr gute Aufnahmen machen kann. Das Gesichtsfeld ist sehr groß. Die Aufnahmen sind mit dem Komakorrektor bis zum Rand gut. Die Belichtungszeit ist sehr kurz.
Mit diesem Teleskop kann man auch sehr gut visuell mit kleiner und mittlerer Vergrößerung beobachten. Also alle Objekte die außerhalb unseres Sonnensystems liegen.
Aber die Beobachtungsqualität am Jupiter oder am Mond unterscheidet sich eigentlich nicht von der eines guten 100 mm Refraktors.
Das ist mir bei meinem Händler so nicht erklärt worden.
Da mein Standort die Himmelsfotografie erlaubt, habe ich aus der Not eine Tugend gemacht und beobachte und fotografiere Galaxien und Nebel. Wer dies will, ist mit dem Gerät top versorgt.
Wer an Planeten denkt, oder einen hellen Standort hat, sollte lieber was anderes suchen.

David Künstlinger



Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Vixen 200S Newton

David Künstlinger 2747 15. Dezember 2000 12:30



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