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Meade Starfinder 10"

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Jens Mann
06. August 2001 16:51
Mein Teleskop ist das Meade Starfinder 10" parallaktisch. Über dieses Teleskop möchte ich berichten.
Aufstellungsort ist unser Balkon. Der Balkon ist mit 3 x 7 Metern ziemlich groß. Er ist vorne durch einen Pfeiler an beiden Ecken unterstützt. Dadurch steht er bombenfest.
Unser Himmelsausschnitt ist über 180° groß. Im Osten sind Gärten mit kleinen Bäumen, der Süden ist ganz frei, im Westen ist der Himmel durch ein Haus behindert.
Leider zeigt unser Nachbar im Westen kein Verständnis für arme Amateurastronomen, die ganze Nacht nervt ein Gartenlicht. Ich habe unsere Tischtennisplatte senkrecht am Balkongitter festgebunden und muß dann nicht in das Licht sehen.

Beobachtungserfahrungen:
Ich beobachte alles.
Planeten, besonders Jupiter und Saturn im letzten Sommer und Herbst. Meistens ist die Luft zu unruhig, dann bleibe ich bei 9,7 mm Brennweite. Ich sehe dann eine kleine, helle Planetenscheibe. Der Saturnring ist immer zu sehen, bei tollem Wetter sogar fast ganz herum. Dazu benutze ich dann ein Pentax XL 5mm. Pentax XL mit Meade Barlow System 4000 ergibt satte 450 fach. Dann sieht der Saturn groß auf aber nicht mehr scharf. Meine Mutter meint, es sieht dann aus, wie wenn die Suppe kocht.
Mars war im Juni etwas zu tief. Trotzdem habe ich mit 220 fach beobachtet.
Ein großer Spiegel arbeitet besser bei extrasolaren Objekten. Ich habe daher viele Galaxien beobachtet. Da ist mein 10zöller sehr gut. Meistens benutze ich ein 26 mm Okular von Meade. Für ein Meade 32 mm ist unser Himmel zu hell, die Bilder werden dann grau.
Mit 26 mm hat man 44fache Vergrößerung. Mit 20 mm 57 fach.
Ich kann alle Galaxien sehen, die im Tirion eingezeichnet sind. Um den Himmel zu lernen, gehe ich aber Schrittchen für Schrittchen vor. Einige Beobachtungen sind mir noch nicht gelungen. Ich erwarte eigentlich, daß ich den Zentralstern im Ringnebel oder Pluto sehen kann. Wahrscheinlich ist es aber dafür zu hell.
Zum Beobachten von Nebeln habe ich den Meade Oxygen-III Nebelfilter und den Meade Schmalband. Damit ist das Beobachten ein bischen dunkler aber viel deutlicher. Zum Beobachten von Galaxien bringt es aber nichts.
Kleinere Galaxien und die Kugelsternhaufen beobachte ich sogar mit dem 9,7 mm.

Was ist negativ ?
Ich habe sofort den Okularauszug ausgewechselt gegen einen aus Metall von Crayford. Damit ist das Scharfstellen leicht. Die Montierung ist zu wackelig. Dafür sind zwei Fehler verantwortlich. Die Polklemmung und die dünne Säule.
Ãœber die primitive Bedienung der Montierung kann ich mich nicht beschweren, ich wollte mein Geld in Optik investieren und nicht in Eisen.
Die lange Zeit zum Auskühlen stört mich auch nicht. Ich schleppe das Teleskop auf den Balkon, baue alles schön auf und warte dann in Ruhe ab. Es dauert immer so eine Stunde, dann ist alles top.
Man kann mit diesem Teleskop nicht gut fotografieren, weil es dem Wind ausgesetzt ist. Dafür müßte ich windgeschützt in den Garten, aber dann sind die Bäume zu hoch.
Wir waren auch schon einen Standort in der Eifel getestet, Königsfeld. Dafür ist aber der Aufwand riesig. Danach habe ich mir das genau überlegt und bin mit dem bequemen Balkon zufrieden.

Teleskoptest und Justierung.
Man macht in letzter Zeit immer viel Wirbel über die Justierung des Newton. Ich benutze dazu einen Justierlaser. Vorher teste ich an einem mittelhellen Stern die Beugungsringe. Die sollten rund sein. Meistens sieht man aber nur einen. Die Luftunruhe erkennt man daran, daß dieser Ring immer wieder zerfließt. Ist das besonders arg, braucht man nicht nach Planeten zu schauen.
Bewegt man ein genau justiertes Teleskop bei bester Scharfeinstellung vorsichtig in beide Richtungen, so entsteht aus dem Lichtpunkt ein kleiner Klecks. Ist alles perfekt, so sind die nach innen und außen gedrehten Kleckse kreisrund. Dies ist merkwürdigerweise nicht immer der Fall, selbst wenn man eine Stunde vorher justiert hat. Vermutlich ist hier etwas Restwärme im Spiel.
An Doppelsternen kann man die Auflösung testen. Eigentlich ist es ja egal, wenn ein Fernrohr ein schönes Bild zeigt, aber trotzdem habe ich ein paarmal Doppelsterne getestet. Die berühmte 8 oder unendlich erreicht man bei 0,6", bei normaler Luftunruhe liegt die Grenze deutlich darüber.
Die Nachführgenauigkeit ist für visuelles Beobachten gut genug. Mit Fadenkreuzokular merkt man aber Bewegung.

Wer wird mit diesem Teleskop zufrieden sein.
Wer nicht viel Geld ausgeben will, wer nicht fotografieren will, wer mit dem Schleppen klarkommt, der sollte sich dieses Starfinder einmal anschauen.

Wer wird nicht zufrieden sein.
Wer tolle Verarbeitung erwartet, oder eine stabile Montierung.

Ich bin zufrieden.

Jens Mann
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Meade Starfinder 10"

Jens Mann 4006 06. August 2001 16:51

Re: Meade Starfinder 10"

Marko G 1729 03. Januar 2002 22:21



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