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Elmar Kundt
14. Januar 2002 12:56
Ich möchte hier meine Teleskope und die damit gemachten Erfahrungen vorstellen.
Meade 1020 Schmidt Cassegrain, Öffnung 102 mm, Brennweite 1000 mm.
Der kleine blaue Tubus wird mit einarmiger Gabel gehalten. Ãœber einen Hebel kann die DEC-Achse geklemmt werden. Zur Einstellung ist eine Winkelskala mit Nonius vorhanden. Ein DEC-Antrieb ist nicht vorgesehen.
Die Gabel mündet auf dem zylindrischen Fuß, der den RA-Antrieb enthält. Der Antrieb erfolgt über einen kleinen Motor, eine Feinregulierung wurde nachträglich eingebaut. Man kann über einen Drehknopf auch von Hand nachführen, allerdings sehr grob.
Zur Aufnahme von Tubus und Antriebseinheit konnte man ein stabiles Dreibein mit einer sogenannten Polhöhenwiege kaufen. Die Polhöhe wurde so justiert, daß die geografische Breite des Aufstellungsortes eingestellt wurde, dann zeigte die Verlängerung in Richtung Himmelspol.
Mit diesem Teleskop habe ich einige Zeit beobachtet, dann kam die Fotografie und das kleine Meade wurde zum Reiseteleskop degradiert. Dazu dient es auch heute noch.
Mein Händler behauptet, das 1020 wäre auf der Höhe eines 80 mm Fraunhofer anzusiedeln, allerdings nur so lang wie dessen Taukappe. Es reicht in jedem Fall um beide Bänder auf Jupiter zu sehen und mit etwas Glück auch eine Polkappe auf dem Mars. Die üble Nachrede, mit der sich die Optik dieses Fernrohres auseinadersetzen mußte, kommt nach meiner Auffassung von den mitgelieferten Okularen der MA-Serie, hier wirkt der Austausch gegen ordentliche Plössl wahre Wunder.
Mein nächstes Teleskop war dann das Vixen N150 auf der SP DX. Das Öffnungsverhältnis von 1:5 verkürzte die Belichtungszeit auf kurze 25%. Die Regelmöglichkeiten der Motorsteuerung erlaubten zuerst schöne Aufnahmen von 2-3 Minuten, dann mit etwas Übung bis zu 20 Minuten. Allerdings waren die Sternpunkte am Rand ziemlich groß und keinesfalls rund. Ein Komakorrektor, unmittelbar vor dem Kameraadapter montiert, behob auch dieses Problem.
Vernünftige Planetenaufnahmen waren aber immer noch nicht möglich. Ein ordentlicher Jupiter erfordert eine Äquivalentbrennweite von mindestens 8-10 Metern. Dann hing aber die Kamera fast 135 mm vom Außenrand des Tubusrohres entfernt und das Auslösen des Spiegels muß der Optik wie ein Tritt vorgekommen sein, Planetenaufnahmen waren grundsätzlich unscharf.
Ein Kollege riet zur Hutmethode, aber wie dann Verschlußzeiten von 0,25 für Mond bis 8 Sekunden für Jupiter realisieren.
Da wurde in SuW ein Refraktor angeboten, 5" Öffnung 1:15, ein ziemlich großes Teil.
Mit etwas Improvisation wurde der Tubus auf der DX befestigt, um kurz darauf zu bemerken, daß bei langen Rohren die Einblickhöhe sehr stark vom eingestellten Winkel abhängt. Mit dem Tubus und dem Holzstativ der DX gab es keinen Frieden. Aber die ersten Einsätze zeigten mir, daß man ein herrliches Planetenfernrohr hat. Nun mußte also eine Säule her. Am besten sogar eine stärkere Montierung.
Nach einigem Suchen stolperten wir dann über eine Vixen Saturn mit Säule. Der Zustand war kläglich, aber nach einer kompletten Zerlegung, Sandstrahlung, Einbrennlackierung war das gute Stück wieder wie neu.
Mit diesem Riesenteil macht das Beobachten und das Fotografieren Spaß. Wir haben die vorhandenen Okulare ausprobiert und sind dann bei folgender Kombination hängengeblieben:
Meade SPL 12,4mm ergibt brave 150fach, ein helles, gutes Planetenbild, sogar auf Mars sind erste Einzelheiten zu sehen.
Lichtenknecker 10 mm Eud. zum Ausreizen ruhiger Nächte. Man landet bei über 180 fach muß aber ein dunkleres Bild in Kauf nehmen, Ausnahme ist hier Mond und mit Sonnenfilter die Sonne.
Kürzere Okulare habe ich ausprobiert, das bringt aber nichts.
Fotografisch haben wir uns zu einer Projektion bis 10 Meter und am Mond bis 15 Meter vorgewagt. Optisch wäre sogar noch mehr drin, aber irgendwann streikt der Antrieb, der nicht hoch genug auflöst und zu sichtbaren Schritten neigt. Das Geld für einen neuen Antrieb werde ich mir trotzdem sparen, eine CCD-Kamera tut hier bessere Dienste.
Ganz anders ist die Situation bei dem 150er Newton. Hier bin ich weit davon entfernt, vom Kleinbild zum Kleinstchip zu wechseln.

In diesem Frühjahr wollen wir unsere Gartenlaube erneuern, außerdem müssen zwei Tannen aus dem Gesichtsfeld. Die neue Laube wird ein Schiebedach und ein Fundament bekommen. Von außen wird eine ordentliche Weinrebe das Auge der kritischen Nachbarn erfreuen, von innen genieße ich dann den Anblick des ungestörten Himmels.

Elmar
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Jedes Teleskop hat seine Stärken

Elmar Kundt 2471 14. Januar 2002 12:56



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