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Vixen GP-E 114 Newton,

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12. März 2003 14:47
Wer vor der Entscheidung steht, um sich ein Scope anzuschaffen und dabei über einen Vixen GP-E 114 nachdenkt, sollte sich diesen Bereicht einmal durchlesen.
Zuerst beschreibe ich meine Erwartungen. Ich hatte keinen Plan. Ich wollte einmal ein paar Sachen genauer sehen und bin irgendwann einmal in das Geschäft gegangen. Der Verkäufer hat mich gefragt, was ich über Scopes schon kenne, ich habe geantwortet absoluter Laie. Er hat dann einen Schnellkurs für Dummies gemacht. Nach über einer Stunde bin ich dann mit Prsopekten wieder verschwunden.
Eine Woche später habe ich dann zugeschlagen.
Vixen GP-E 114 mit Polsucher und Teilkreisen, Mondfilter, Himmelsjahr, Karkoschka.
Das Scope wird seitdem zu jeder Gelegenheit benutzt. Ich beobachte nur in Südrichtung, weil alle anderen Richtungen von Bäumen und Häusern zugedeckt werden. Nach Süden ist freies Gelände von 300 Metern, dann kommen ein paar Häuser mit 3 Straßenlaternen. Ich stelle mich immer so, dass die Laternen nicht zu sehen sind.
Ein 114 ist ein Anfängerinstrument, es hat aber alles, was man sich als Anfänger so vorstellen kann. Zum Ausrichten gibt es ein Polsucherfernrohr. Damit stellt man die Montierung so ein, daß die Nordrichtung genau auf den Polarstern zeigt. Weil der Polarstern um 0,2° vom absoluten Himmelspol abweicht, ist im Polsucher ein kleiner Ring. In diesem Ring muß der Polarstern wie der Stundenzeiger einer Uhr herumlaufen. Man muß ein bisschen üben und dann kann man sehr genau einrichten. Wenn man das gemacht hat. kann man alle Sterne und Galaxien sowie alle Nebel und Kugelsternhaufen über die Koordinaten einrichten. Man sucht sich im Karkoschka ein Objekt heraus, z.B. Orionnebel M42. Dort findet man die Koordinaten RA = 5h35.6m und DEC = -5,43°.
Stellt man sein Scope nach diesen Koordinaten ein, sollte der Orionnebel im Sucher sein. Der Sucher muß natürlich vorher justiert werden. Das ist aber ganz einfach, man hat kleine Stellschrauben und damit dreht man das Kreuz so, daß es mit dem Bild im Okular genau zusammenpaßt. Damit man das nicht immer wiederholen muß, kann man die drei Schrauben noch kontern.
Wenn ein Teleskop richtig einjustiert ist, finde ich jedes Objekt in höchstens einer Minute. Wer meint, es geht mit einem Computer schneller, kann zum Wettkampf antreten.
Man muß ab und zu den Fangspiegel justieren, manchmal auch den Hauptspiegel. Bisher war das aber nicht nötig. Man kann die Justierung seines Scopes sehr einfach testen. Bei guter Justierung und ruhigem Wetter sieht man einen kreisrunden feinen Ring um den Sternpunkt. bei schlechtem Wetter ist der feine Ring so porkelig und verschwimmt hin und her. Bei ruhigem Wetter und schlechter Justierung ist der Ring nicht kreisrund, sondern mehr länglich aber ruhig.
Vor der Beobachtung stelle ich das Scope immer eine Stunde vorher in den Garten. Wir haben einen Kiesweg mit Betonplatten. Die genaue Aufstellungsposition habe ich mit weißer Sprühfarbe markiert. Trotzdem kontrolliere ich dann immer noch mit dem Polsucher, für den Fall, wo sich die Platten verschoben haben. Beim Beobachten trete ich niemals auf die Betonplatten, damit das Scope nicht wackelt.
Ich beobachte immer bis nach Mitternacht. Dabei ist die Zeit nach 23 Uhr am besten, denn dann schaltet unser linker Nachbar seine Gartenlaterne aus. Sofort sieht man die Milchstraße, nur wenn der Mond stört natürlich nicht.
Ich beobachte die Planeten mit dem 6 mm Plössl Okular. Das Okular ist sehr gut wenn man nicht gerade Brillenträger ist. Klasse sind die LV Okulare. Ich habe eins mit 5 mm. Mit diesem Okular unternehme ich Touren auf dem Mond. Zu diesem Okular habe ich auch einen Adapter für eine Coolpix 900.
Wenn man große Gesichtsfelder haben will, muß man ein Okular mit viel Brennweite kaufen. So ein Okular ist aber nicht für einen Nachthimmel geeignet, der nicht völlig schwarz ist. Mein Übersichtsokular ist ein Meade SPL 32 mm mit 52° . Damit schaut man sich die Plejaden an. Außer den Sternen sieht man noch in den Plejaden einen schwachen großen Nebel. Auf Fotos ist dieser Nebel immer blau, im Scope aber nur schwach grau.
Mein Favorit ist der Saturn. Viele Leute lästern, wenn man sagt 114 mm, aber der Vixen ist wirklich gut. Man beobachtet die Cassiniteilung im Saturnring. Man sieht den Planeten durch den Ring durchscheinen. Man sieht manchmal im Ring einige Flecken, die Beobachter sagen dazu speichen. Der Ring hat noch mehr schwarze Lücken, die kann man aber mit 114 mm nicht beobachten. Wenn man genau hinschaut, kann man erkennen, dass der Saturn selber nicht rund ist sondern abgeplattet, durch die schnelle Umdrehung. Viele Einzelheiten auf der Kugel selber sind nicht zu beobachten. Man sieht die großen Monde.
Es ist bisher noch nicht passiert, dass ich Objekte nicht gefunden habe, die ich finden wollte und die zu meinem Scope passen. Es ist aber oft so, daß man schon ganz genau beobachten muß, bis man sagen kann, das da was ist. Schwache Nebel kann ich zum Beispiel nur dann beobachten, wenn es nach 23 Uhr ist und wenn kein Mond vorhanden ist. Dies Wunschkombination ist aber ziemlich selten. Ich führe über meine Beobachtungen Buch.
Ich hatte einmal die Möglichkeit, durch ein Bresser FH 102/1000 zu beobachten. Bei meinem Lieblingsplaneten Saturn war der Unterschied ziemlich groß. Man kann nicht hoch genug vergrößern und die Wackelmontierung nervt ziemlich. Da war ich von Refraktoren kuriert. Meine nächsten Ausgaben sind für den Kauf der Motoren gedacht. Fotografieren mit Handnachführen ist nämlich nicht präzise genug.
Ich will mich noch eine ganze Zeit mit dem 114 anstrengen und rausholen, was man rausholen kann.
Bisher habe ich keinen Grund gefunden, mich über meinen Kauf zu ärgern.

Edzard Giersberg
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Vixen GP-E 114 Newton,

Edzard Giersberg 3625 12. März 2003 14:47



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