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Zeiss 10 x 56

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Werner Meier
04. Juni 2003 14:38
Testbericht über mein 10 x 56 Victory.
Für mich standen mehrere Modelle zur Auswahl.
Leica 8 x 50, Swarovski 8 x 50, Zeiss 10 x 56.
Einsatzgebiete sind Garten und Himmel. Ein Sony Videostativ war breits vorhanden.
Zum Begutachten stand mir ein Freund mit seinem Leica 8 x 50 BN zur Seite.
Zum Klären der fachlichen Fitness hatten wir einige Fragen bereitet.
Ich muß mit Brille beobachten, deshalb war ein gutes Einblicken mit dieser Brille wichtig. Alle drei Gläser waren dabei für micht gut.

Wir haben die Verfärbung geprüft. Testobjekte waren weiße Wolken. Zeiss war eine Winzigkeit neutraler, was mir auch der leicainfizierte Freund bestätigte.

Wie bewerten sie die Randschärfe, wenn die Bildfelder verschieden groß sind ? Wir haben entschieden, daß teure Gläser randscharf sein müssen. Punkt. Zeiss und Swarovski waren für unsere Augen randschärfer als Leica.

Wie bewerten sie die Auflösung bei verschiedenen Vergrößerungen ? Wir haben eine Visitenkarte genommen. Zeiss mußte entsprechend weiter weg stehen. Hier hat im Bildzentrum Leica gewonnen.

Schwierig war es mit der Handhabung. Mein Leicafreund findet die Handhabung seines Leica unübertrefflich. Ich sah bei keinem Glas eine wirkliche Schwäche und den Rest als Gewöhnungssache.

Auch die Preise helfen nicht wirklich weiter. Ein möglicher Wiederverkaufswert wurde nicht erwogen.
Ich habe das Zeiss mit Tasche, 3fach Konverter und Stativadapter erworben.

Im Garten:
Auf der Veranda sitzend halten auch freche Vogelexemplare immer einen Mindestabstand ein, den das Victory ebenfalls kann. Mit Brille sehe ich bei ungefähr 4 Metern klar. Anläßlich eines Königinnenflugs schwirrten tausende Bienen in einigen 10 Schritt Abstand um unseren Kirchbaum. Das Zeiss löst diese Wolke mühelos in einzelne, scharf abgebildete Bienen auf, ein aufregendes Schauspiel.
Nach wenigen Minuten suchen die Ellbogen eine Stütze, das Glas wird schwer. Ein Stativ hilft nicht weiter, man erleichtert die Muskeln und verliert die Beweglichkeit.
Was ein gutes Glas kann, sollten Sie einmal bei Regen beobachten. man stellt auf den fallenden Regen scharf und sieht kleine scharfgezeichnete Striche über das ganze Bildfeld. Vergrößert man die Schärfeentfernung, werden die Striche mehr und gleichzeitig kleiner. Einzelne Tropfen sieht man noch im Abstand von knapp 100 Metern. Bis zum Gartenzaum, es werden knapp 20 Meter sein, kann man die winzigen Fühler von Kohlweißlingen erkennen.

Mit Beginn der Dunkelheit kann man das Beobachtungsverhalten bei Streulicht testen. Jedes zweite Haus verschwendet elektrische Energie zum sinnlosen Beleuchten der Außenfassade, es wird nicht wirklich Dunkel. Jetzt beginnt die Jagd auf Himmelsobjekte.
Andromedanebel, lachhaft, die beiden Begleiter, schon schwieriger aber mit etwas Geduld kein unüberwindliches Hinderniss.
Pelikan, Cirrus, Nordamerika, mit Stativ und Klappstuhl kein Problem, wenn man weiß, wo man suchen muß.
M13 und M15, sind schwierig, diese kompakten Dingelchen sollen mächtige Kugelsternhaufen sein. 3fach Konverter und eine Riesenenttäuschung. Jetzt sind es zwar Kugelsternhaufen, aber das große Bildfeld ist perdu, schade.
Mit 30 fach auf die Planeten. Wahrscheinlich erwartet man zuviel. Ein Hauch von Ring, vielleicht die Andeutung von 2 feinen Streifen auf Jupiter. Dies ist eher die Domäne meines 114er Newtons.
Runter mit dem Konverter und entspannen mit dem großen Gesichtsfeld in der Milchstraße. Man ertappt sich dabei, nur Objekte zu beobachten, die schmerzfrei zu erreichen sind. Da gibt es aber genug Eindrucksvolles zu sehen. Im tiefen Süden stehen die Messiers bei Skorpion und Schütze nur so herum. Das sind die Schaustücke für die Nachbarschaft, da gibt es wirklich etwas zu sehen.
Eine Öffung von 56 mm ist für die Astronomie schon ertragreich, es muß nicht immer nur M31 und M42 sein, alle Messiers sind in Reichweite, wenn auch nicht alle spektakulär.
Habe ich Ihnen genug vorgeschwärmt ? Es ist aber wirklich so, abgesehen vom Blick in den senkrechten Himmelsteil findet ein solches Glas überall eindrucksvolle Objekte. Es ist mit seinen 1200 Gramm zu schwer, um ohne Stativ ruhig gehalten zu werden. Auf eine längere Wanderung würde ich es ebenfalls nicht zum Begleiter wählen, aber wer wie wir auf dem Land wohnt, hat auch außerhalb der Astronomie genügend Gelegenheiten für ein gutes Glas.
Die Austrittpupille ist für praxisgerecht, da hätte aber auch Leica und Swarovski gepasst.

Werner Meier
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Zeiss 10 x 56

Werner Meier 2789 04. Juni 2003 14:38

Re: Zeiss 10 x 56

Armin 1454 20. Januar 2004 13:59

Re: Zeiss 10 x 56

Werner Meier 1714 17. Februar 2004 15:18



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