Dann lag hier wohl ein kleines Missverständnis vor. Wenn man das Vario als solches beurteilt, macht es wenig Sinn, es mit einem Festbrennweitenokular zu vergleichen, da solche konstruktionsbedingt immer mehr Sehfeld aufweisen, was eigentlich eine Binsenweisheit ist. Um dem Vario gerecht zu werden und einem Vergleich von Äpfeln mit Birnen zu entgehen, muss man es mit anderen Zoomokularen vergleichen. Tut man dies, kommt man zu dem Ergebnis, wie oben beschrieben, unabhängig davon, ob man Zeiss-Fan ist oder nicht. Es gibt Leute, die betreiben das Zeiss-Vario an zeissfremdem Gerät, nur um in den Genuss eines außergewöhnlich leistungsfähigen Zooms zu gelangen, welches optisch wie kein zweites an ein Okular mit Festbrennweite herankommt. Die Frage, ob Zoom oder nicht, hat also nichts speziell mit dem Zeiss-Vario zu tun, sondern muss vorab generell entschieden werden, je nachdem, wo die persönlichen Präferenzen bei der Benutzung liegen.
Es ist klar, dass Fokussiersysteme Geschmackssache sind. Deshalb sollte man solche Dinge vor dem Kauf auch genau testen. Bei Astrobeobachtungen hat für mich das System von Zeiss gegenüber Swarovski den Vorteil, dass man sehr präzise scharfstellen kann, ohne den ganzen Fernrohrtubus in die Hand nehmen zu müssen. Es kommt dadurch weniger zu Verwackelungen. Wie gesagt, wem die Festigkeit des Antriebes nicht gefällt, kann dies nachträglich noch verändern lassen. Sollte man einmal kein Stativ zur Hand haben und provisorisch feste Unterlagen verwenden (Beispiel aus der Praxis: Vogelbeobachtung mit Spektiv auf dem Autodach), ist das Zeiss ebenfalls im Vorteil. Leute, die von der Fotografie her kommen, mögen hingegen gewohnheitsmäßig eher den großen umlaufenden Ring z.B. von Swarovski schätzen.
Steve