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Mondfinsternis 09.11.03

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Thomas Becker
10. November 2003 19:05
totale Mondfinsternis

Datum:
09.1.03

Ausrüstung:
blosses Auge,
Feldstecher Vixen New Ascot 10X50

Beobachtungsort:
Siegtal zwischen Betzdorf und Eitorf, Eisenbahnstrecke östliches Tunnelportal „Herchener Tunnel“

Wetter:
Während der gesamten Finsternisdauer wolkenlos bei sehr klarer Luft, dunkler Standort!

Um es gleich mal vorweg zu nehmen: Der Beobachtungspunkt ist normalerweise für derartige Exkursionen nicht zu empfehlen bzw. sogar lebensgefährlich, denn ausser dem Bahnkörper gibt es dort eigentlich nur absolute Wildnis!
Nun hatte ich an jenem Ort allerdings dienstlich zu tun, sollte ich doch als Lokführer einen Schotterzug zu einer nahegelegen Bahnbaustelle karren. Leider – oder besser glücklicherweise(!) – konnte man mit unserem Zug auf der Baustelle zunächst noch nichts anfangen, so dass wir (mein Arbeitszugführer und ich) zunächst mitten in der Pampa abparken mussten. Natürlich wusste ich von der Mondfinsternis und hatte in weiser Vorraussicht mal meinen Feldstecher eingepackt.
Nun stellte ich fest, dass dieser Punkt geradezu ideal für eine derartige Beobachtung war: In drei Richtungen schützten die Hänge des Siegtales vor Streulicht, lediglich von Norden her machte sich ein wenig Streulicht von der kleinen Ortschaft Herchen bemerkbar. Aber ansonsten prima Bedingungen, zumindest für zenitnahe Fernglassbeobachtungen.

Mein Kollege der mit auf der Lok war kannte sich überraschenderweise bestens mit Himmelsbeobachtungen aus – so schauten sich also zwei „Verrückte“ das nun folgende Spektakel an, anstatt 300 Tonnen Schotter auf einer Baustelle zu verklappen.

Dazu muss ich sagen, dass ich eine totale Mondfinsternis bis dahin noch nie erlebt hatte. 20 Jahre lang machte mir stets das Wetter einen Strich durch die Rechnung, oder aber man war sonstwie verhindert. Um so schöner nun dieses unterwartete Erlebnis:

Als wir die Stelle erreichten, war der Mond bereits etwa zur Hälfte im Kernschattenbereich.
Man konnte nun zusehen, wie der Mond immer weiter in den Kernschatten der Erde eindrang und einen grau-braunen bis kupfernen Farbton annahm. Gleichzeitig wurden immer mehr Sterne sichtbar, die bis dahin vom Vollmond überstrahlt wurden. Mit der Totalität schliesslich war plötzlich die Milchstrasse in voller Pracht zu sehen! Auch der Doppelsternhaufen in der Cassiopeia sowie die Andromedagalaxie war mit Leichtigkeit mit blossem Auge zu erkennen. Einfach grandios – Ein prachtvoller Sternenhimmel vor dunklem Himmel und als Krönung der kupferrote verfinsterte Vollmond. Hoffentlich kommt man nicht gerade jetzt auf den Gedanken, uns zur Baustelle zu ordern...

Aber nichts dergleichen passierte. Mein Kollege und ich beobachteten nun abwechselnd mit dem Fernglass und den blossen Augen.

Auch der Austritt aus dem Kernschatten konnten wir noch zu etwa einem Drittel verfolgen bis unser Schotter dann doch gebraucht wurde. Aber den entscheidenden Teil der Finsternis hatten wir komplett erlebt und das unter hervorragenden Verhältnissen!!!


Viele Grüsse:

Thomas

PS:
Das geschriebene passt zwar nicht so ganz hierher, aber es zeigt vielleicht, wie man auch mit kleinster Ausrüstung bzw. sogar mit blossem Auge einfach nur Freude an der Sache haben kann.

Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Mondfinsternis 09.11.03

Thomas Becker 2734 10. November 2003 19:05



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