Astronomie aus der 5. Etage ?
Aber sicher, mein Standort ist ein Hochhaus in Bonn Brüser Berg.
Grenzgröße 4,2 mag, manchmal 4,4 mag.
Horizontsicht nach Osten, frei, aber nur Stadt bis zum Siebengebirge.
Horizontsicht nach Süden und Westen frei und gut.
Mein Teleskop, das vielkritisierte Meade ETX 125 hingestellt auf einen festen Tisch.
Meine Erfahrungen sind gut. Mir entgeht kein Planet. Die Goto-Funktionalität des Computers erlaubt auch ohne Polarstern, die gewünschten Objekte zu finden. Die optische Qualität ist gut. Läßt man bei ausgeschaltetem Antrieb den Saturn zum Rand wandern, kann man bis unmittelbar vor dem Bildfeldrand den Ring mit der Teilung sehen. Das soll man einmal mit einem billigen Refraktor versuchen. Probleme hat man mit dem Deep Sky Beobachten. Hier ist der Nachthimmel viel zu hell. Außerdem sollte man dann eine andere Optik kaufen.
Die Mechanik ist nicht vertrauensbildend. Der Fokussiermechanismus eiert vor sich hin. Sonst ist die Nachführgenauigkeit nicht zu bekritteln. Wenn nicht diese elenden Antriebsgeräusche wären, die signalisieren, daß die Mechanik gepeinigt wird.
Fotografieren ist nicht mein Ding. So kann ich diesen, für viele wichtigen, Punkt nicht ansprechen.
Mit Zubehör wie Computer, Okulare, Farbfilter und Mondfilter habe ich etwa 3000 DM ausgegeben. Verteilt auf 5 Jahre zu 12 Monaten und 30 Beobachtungsstunden komme ich auf einen Kostenfaktor von 1,65 DM pro Stunde. Das erscheint mir tragbar. Alle anderen Hobbys sind teurer.
Ich kann das ETX für visuelle Balkonbeobachter empfehlen.
Rolf Schmitz
