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Erfahrungsbericht Lichtenknecker N150/M60-Kombination

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Siegfried Seitz
13. Dezember 2000 16:23

Hallo liebe Gemeinde !
Ich hatte einen Bericht versprochen. Eigentlich war Oktober geplant, aber wie das dann so ist.
Mein Teleskop ist ein Lichtenknecker 150N auf der kleinen M60 mit der niedrigen Gußglocke. Bemerkenswert ist hier die Möglichkeit, den geteilten Tubus zu verdrehen um immer einen günstigen Einblickwinkel zu haben. Die M60 habe ich soweit modernisiert ( Baujahr 89), dass neben dem Synchronmotor ein zweiter Motor (Faulhaber) zusätzliche Geschwindigkeiten erlaubt. Dazu ist, wie Mechaniker wissen, ein kleines Differrential erforderlich. Die Deklinationsachse wird von einem Philips Gleichstrommotor betrieben, der ursprünglich in einem Plattenspieler eingesperrt war.
Die notwendige Steuerung habe ich selber aufgebaut. Ich beobachte aus unserem Garten. Hier habe ich einen ungestörten Südhimmel, einen kaum gestörten Westhimmel, Köln im Nordosten und Godorf im Osten.

Bei mir hängt die Grenzgröße von der Luftfeuchtigkeit ab. Bis 55% erreiche ich etwa 5,5mag. Bei 65% dann nur noch 5,2mag. Allerdings ist bei höherer Bodenluftfeuchtigkeit die Luft ruhiger. Dann sollte man Planeten beobachten oder Doppelsterne trennen.

Mit 1:8 ist der 150N ein Universalinstrument. Aus einigen Vergleichen weiß ich, dass er bei der Mondbeobachtung feinere Details zeigt, als ein 100 mm 1:10 Refraktor. Ich kann bis hinauf zum 6,4 mm Superplössl gehen. Da das Bild dann immer noch sehr hell ist, benutze ich ein Graufilter zur Abschwächung. Ich schätze, dass ich etwa jede dritte Nacht zur Planetenbeobachtung benutzen kann. Ein Kollege hat ein C8 auf der SP-Montierung von Vixen. Bei vergleichbarer Lage hat er viel seltener Gelegenheit, die 200 mm Öffnung am Mond zu versuchen. Ich denke daher, dass 150 mm für den effizienten Planetenbeobachter die Grenze der Vernunft darstellt.

Bei unruhiger Luft beobachte ich dann Galaxien, Nebel, Kugelsternhaufen und Offene Sternhaufen. Hier hat sich dann das Mittenzwey 25 mm bewährt. Bei einer Austrittpupille von etwa 3 mm kann man sehr entspannt beobachten. Allerdings ist ein Mittenzwey nicht sehr weitwinklich.

Mit meiner Kombination bin ich sehr zufrieden. Ich beobachte 30-40 Nächte pro Jahr. Bisher hatte ich noch keinen Grund, eine Werkstatt aufzusuchen. Die Montierung ist sehr robust, es muß schon tüchtig blasen, um mir die Beobachtung zu verderben. Kein Vergleich zum C8.
Aus diesem Grund habe ich auch der Versuchung wiederstanden, die Montierung mit einer größeren Optik zu belasten. Bei unserer Hanglage ist häufig Wind. Dann wäre ein Schaukelscope sicher keine Offenbahrung.

Trotz über tausend Beobachtungstunden habe ich nicht den Eindruck, alles abgeguckt zu haben. Es ist vielmehr so, dass man seine Zeit braucht, um richtig "sehen" zu lernen. Ich verstehe zwar die Ungeduld meiner Amateurkollegen, aber wer glaubt, sich den Himmel kaufen zu können, ist auf dem Holzweg.

Nicht ganz zufrieden bin ich mit den Ergebnissen meiner Himmelsaufnahmen. Der Newton leuchtet nicht die Ecken des KB-Formates aus. Ich habe daher viele Bilder mit meinem 400er Tele gemacht. Hier liefert Leica ein tolles Tele, zwar überwiegend für Tier- und Sportfotografen, aber auch ohne jede Einschränkung astronomisch nutzbar. So bin ich bis auf die Mondaufnahmen einigermaßen versorgt.

Astronomie ist ein sehr billiges Hobby. Eine Stunde Motorradfahren kostet mich locker 30-50 DM. Nach maximal 10 Jahren ist das Bike verschlissen. Mein Astronomiehobby hat maximal 10 Scheine gekostet. Verschleiß durch Photonen wurde noch nicht beobachtet, es bleibt eine lange Restnutzungsdauer, oder ich kann es für 4-5 Tausend verkaufen.
Was ich aber nicht vorhabe.

Schönen Gruß an den Bernhardiner

Siegfried Seitz

Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Erfahrungsbericht Lichtenknecker N150/M60-Kombination

Siegfried Seitz 2985 13. Dezember 2000 16:23



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