Durch die "normalen" Ferngläser komme ich immer mehr auf den Geschmack, den Nachthimmel noch etwas näher und detaillierter zu beobachten.
Stark limitierende Faktoren sind mein städtischer Wohnsitz, die Familie mit Kindern und eine fordernde Berufstätigkeit. Insgesamt habe ich weder die Geduld, langsam und über Umwege einzusteigen, noch die Mittel, einfach ganz oben ins Regal zu greifen.
Als guten Kompromiss zwischen Beobachtungsmöglichkeiten (teils in der Stadt, vom Balkon oder auch aus Parks, teils als mobile Lösung für gezielte Ausflüge) und Aufwand (sowohl finanziell als auch von der Handhabung her) scheinen mir Großferngläser mit Schrägeinblick geeignet. Einen Koffer plus Stativ trägt man noch gut durch die Gegend.
Zudem bin ich vom binokularen Sehen doch sehr verwöhnt. Meine astrobegeisterten Kollegen haben mich schon durch das ein oder andere Teleskop schauen lassen und ich habe trotz "armseliger" Vergrößerung letztlich immer den Blick durch ein Fernglas bevorzugt. Nur die Genickstarre beim Geradsichtfernglas stört mich irgendwann dann doch und ein Liegestuhl mit passender Montierung ist dann auch wieder eine deutliche Vergrößerung des notwendigen (zu transportierenden) Equipments.
Wenn ich die Schnittmenge aus Preis, Gewicht und Leistungsfähigkeit für mich begutachte, komme ich irgendwo bei einem Gerät zwischen 70 und 100mm Öffnung (letztlich deutlich unter 10 kg ohne Montierung) heraus. Sowohl für mich als auch die Kinder sind natürlich der Mond und ggf. Planeten sowie größere Sternhaufen zunächst die am einfachsten zu beobachtenden interessanten Objekte.
Auf einer imaginären Wunschliste stünde eine apochromatische Optik, um z.B. beim Mond keine allzu farbigen Ränder hinnehmen zu müssen. Wechselokulare wären schön, der Wunschbereich der Vergrößerung läge irgendwo zwischen 20x und 50x.
Nach meinem ersten Marktüberblick kämen da so Sachen infrage wie diverse gebrauchte Miyauchis, wobei die APOs selten angeboten werden und die nicht-APOs doch recht bunte Bilder zu produzieren scheinen. Natürlich die große Front der chinesischen Geräte, heutzutage beinahe durchgängig als ED-Apos beworben, ein interessantes, eher kleines Vixen (BT-ED70S), Klassiker wie das Kowa Highlander oder quasi als Oberklasse die Doppelrefraktoren von Binoptic.
Im Prinzip kommen derzeit aber weder das Kowa noch die Binoptic-Geräte budgetmäßig in Frage, zumindest nicht neu.
Habt Ihr noch Ideen? Was nutzt Ihr für das beidäugige Sehen am Nachthimmel? Oder sollte ich mir die Sterne für später aufheben, wenn umfangreichere Ersparnisse angesammelt sind und wieder mehr Zeit verfügbar ist?
Vielen Dank und viele Grüße,
Sebastian