Und auch diesen klaren Abend konnte ich nur monokular nutzen. Immerhin kommt man mal dazu, die inzwischen angesammelten Okulare am Nachthimmel auszuprobieren.
Fangen wir mit dem Panoptic 24 an: immer noch überzeugend findet man damit leicht dahin, wo man möchte. Dabei ist die Abbildung einwandfrei, gut überschaubar, wenig Störungen z.B. durch Blackouts.
Delosaurus siebzehnus glänzt mit noch klareren Farben aber nervt manchmal mit dem Einblick. Andromeda sieht hier ganz gut aus, auch wenn es vom Stadtbalkon gesehen nur ein Nebelfleck ist.
Ein winziges Intes-Micro 12mm zeigt dann schon einen dunkleren Himmel mit hellen Sternenpünktchen. Der Spiralhaufen funkelt hier sehr schön. Am Rand lässt es nach, das stört aber komischerweise nicht den guten Gesamteindruck.
Das neue Vixen SSW 7mm glänzt mit sauberer Abbildung bis zum Rand, klaren Farben und offenbar guter Transmission. Der Orionnebel bekommt langsam Struktur und das Trapez zeigt vier Sterne. Am Rand gibt es eine Aufhellung (ring of fire) und ein nicht optimal positioniertes Auge produzierte bei mir zumindest am Anfang Blackouts. Später ging es dann ziemlich problemlos, die stufenlos herausdrehbare Augenmuschel half dabei.
Das 2,5er Nagler ist schon recht duster, außerdem am 71er Rohr der ungeschlagene Blackout-König. Trotzdem hat man nicht das Gefühl einer unscharfen Abbildung. Der Helikalfokussierer will zwar in den Fokus gestreichelt werden und das immer noch verwendete Reisestativ zittert vor Aufregung, aber das Zentrum des Orionnebels sieht noch deutlich strukturierter aus. Mehr als 4 Trapezsterne sehe ich aber damit auch nicht, hier fehlt offenbar eine ordentliche Dunkeladaption, welche von den Straßenlaternen nach Kräften sabotiert wird. Außerdem dreht sich die Welt zu schnell für 160-fach und 82° sGF...
Soweit dazu, auch wenn es gar nichts binokuares zu berichten gibt. Hoffentlich ändert sich das bald.
Viele Grüße,
Sebastian