Zeiss hat das neue Primostar vorgestellt und wir hatten anläßlich der Schulung genügend Gelegenheit, alle zur Zeit angebotenen Varianten ausführlich zu Testen.
Die Modelle sind gelungen.
Die äußere From erinnert entfernt an die alten Zeissmikroskope, aber mir ging es mehr um die inneren Werte.
Die Mechanik arbeitet so sauber, wie man es von Zeiss erwartet. Der Kreuztisch geht leichtgängig und sauber, ebenso der koaxiale Trieb zur Höhenverstellung. die Blenden und die Kondensorhöhenverstellung.
Die Ergonomie ist ebenfalls einwandfrei, besonders weil man durch den Siedentopf-Tubus praktisch zwei Einblickhöhen hat. Der Siedentopftubus kann als minimalen Augenabstand 48 mm realisieren! Es gibt Länder, da ist dies wichtig.
Die Erreichbarkeit aller Knöpfe und Stellräder ist gut.
Die in den jeweiligen Modellen fest installierten Optiken, vandalismusresistent oder schulgeeignet, je nach Standpunkt, sind gut gelungen. Ich habe besonders auf die Randschärfe in Verbindung mit dem 20er Sehfeldern geachtet und bin einigermaßen beeindruckt.
Die Objektive zeichnen gut, die Beleuchtung ist mehr als ausreichend, egal ob 30W Halogen oder 3W LED. Die leicht blauweiß strahlende LED kommt dem Bildeindruck sogar noch entgegen. Nach Angaben der Zeiss-Entwickler, entsprechen 3W LED etwa 25W Halogen, es ist wirklich mehr als ausreichend. Der Vorteil der LED ist natürlich, daß es keine Farbverschiebung gibt, wenn man die Helligkeit reguliert.
Ich gestehe, daß ich selber mit gemischten Gefühlen nach Göttigen gefahren bin und eigentlich überredet werden mußte. Meine Skepsis war jedenfalls nicht angebracht, wer wie ich die Wettbewerbsmodelle dieser Klasse kennt, der wird mit dem Gebotenen sehr zufrieden sein. Zeiss meldet sich jedenfalls im Markt der Ausbildungsmikroskope zurück.
Discovery.V8
Wenn man einmal unterwegs ist, kann man auch schnell einen Blick auf das neue Stereomikroskop werfen, das Discovery.V8 der Nachfolger des Stemi SV6. Das Stereomikroskop überzeugt mit einer Auflösung, die ich so von den Wettbewerbern dieser Klasse nicht kenne. Es gibt zusätzliche, extrem stabile Stative und in Verbindung mit der neuen optionalen VisiLED-Ringlicht-Beleuchtung läßt sich immer die passende Beleuchtung finden. Man kann auch auf die bewährten Beleuchtungskomponenten zurückgreifen.
Die Zielgruppe für ein solches Stereomikroskop eher im gewerblichen Bereich, z.B. in der Fertigung, zu suchen und weniger im Bereich Aus-und Fortbildung.
Wir werden nach und nach in den kommenden Tage die einzelnen Modelle auf unseren Mikroskopseiten vorstellen.
Werner Jülich