Lieber Herr Werres,
was Sie schreiben, ist völlig zutreffend, nur, dass der Winkeldurchmesser der Airyscheibe infolge der Luftunruhe eben mit zunehmendem Durchmesser der Optik nicht mehr kleiner wird als diese etwa 2-3 Bogensekunden. Dann reden wir in der Tat auch bei der Sternabbildung über Flächenhelligkeiten, und es kommt nur noch auf das Verhältnis der Flächenhelligkeiten der Sternabbildung und des Himmelshintergrunds an.
Bei Sternen der Größenklasse 16-17 ist die Flächenhelligkeit der Sternabbildung nur noch auf etwa dem Niveau des Himmelshintergrunds, so dass der langzeitbelichtete Stern sich nicht mehr von diesem abhebt. Dieser Sachverhalt ist - wie in der normalen Fotowelt - völlig unabhängig vom "Blendenwert".
Bei Kurzzeitbelichtung ist die Verschmierung deutlich geringer, und mit Hilfe der Video- und Stacktechnik kann man bekanntich viel schärfere Bilder erzeugen. Das funktioniert aber nur bei relativ hellen Objekten wie Mond und Planeten, aber nicht mehr auf dem Helligleitsniveau des Himmelshintergrunds, denn da muss man ja ausreichend lange belichten.
Diese Überlegungen erscheinen mir eigentlich recht klar und übersichtlich, und ich sehe die von - durch einschlägige Erfahrung - autorisierten Fachleuten, wie z.B. von Herrn Bauer und Prof. Geyer, geäußerten Feststellungen durch die eigenen Überlegungen nur bestätigt.
Mit freundlichem Gruß,
Jan Fremerey
www.astro-vr.de