Naturbeobachtung mit Swarovski CT75.
Der große Vorteil dieser Spektive ist die kompakte Bauweise. Zusammengeschoben passen sie in jeden Rucksack. Zur Beobachtung zieht man den hinteren Teil ganz heraus. Zum Vorschein kommt ein sehr stabiler, glatter, schwarzer Tubus, der mit saugendem Geräuch herausgezogen wird. Die Verbindung zum vorderen Tubusteil ist sehr fest, man muß keine Verkippung der optischen Achsen befürchten.
Der Nachteil ist, daß diese Einschiebespektive nicht wasserdicht sein können. Trotzdem hat Swarovski viel Aufwand getrieben, um Regen und Schmutz zu trotzen. Selbst stundenlange Exkursionen in übelstem Wetter haben bisher keine nachteiliegen Folgen gezeigt.
Die Gummiarmierung mußte ich bisher nicht testen, für mich ist eine solche Armierung aber auch dann beruhigend, man weiß nicht so genau, was noch geschehen kann.
Ein Spektiv erfordert in jedem Fall eine Auflage. Abhängig vom Beobachtungsort nehme ich das Autodach, das Einbeinstativ oder die Baumklemme. Für meine Beobachtung benutze ich nur das Variookular. Diese Kombination ist universell und sehr schnell bei der Hand, wen es darum geht.
Ich besitze noch ein Okular mit 22facher Vergrößerung, welches im Vergleich zum Variookular einige Vorzüge hat, aber wegen seiner festen Vergrößerung auch schwerwiegende Nachteile.
Die Bildqualität ist gut. Es gibt um hochkontrastige Objekte einen sichtbaren Farbsaum, der zum Rand hin stärker ausgeprägt ist, in meiner Beobachtungspraxis sind aber hochkontrastige Objekte so selten, daß dies nicht entscheidend ist. Wichtiger ist die stimmige Farbwiedergabe sowie die feine Differenzierung bei schwachem Kontrast. Im Vergleich zum 10 x 50 SLC erweitert sich mein Beobachtungshorizont um die dreifache Entfernung. Das sichere Ansprechen bei Greifen und bei Wasservögeln ist bis 300 Meter möglich, Wildsäue gegen den dunklen Waldrand sind bis 200 Meter mühelos zu erkennen, ein Luchs fühlt sich aus 500 Metern ungestört und konnte mehrere Minuten beobachtet werden.
Ich habe es bisher nicht bereut, das CT dem AT80 vorzuziehen, weil letzteres für meine Zwecke zu klobig ist.
Himmelsbeobachtungen sind sicher möglich, allein hier fehlt es an Erfahrung.
Bodo Fischer
