Zu den besseren Zoomferngläsern am hiesigen Markt zähle ich das o.g. Modell.
Vertrieben wird es von Bresser, wer es produziert, sowas kann man heute nur noch bei den Edelmarken wissen.
Das Glas liegt gut in der Hand, es ist mit einem glänzenden Kunststoff überzogen, bei feuchten Händen ist das Materialgefühl etwas flutschig.
Das Glas wendet sich an den unerfahrenen Käufer oder an das Kind im Manne, für den Käufer, meinen Kollegen trifft beides zu.
Ich habe das Glas nicht in jeder Position ausprobiert, sondern mich auf die Bereiche 8fach, 24fach und irgendwas dazwischen beschränkt.
8 fach! Das Bildfeld ist sehr klein, die Schärfe in der Mitte ist ganz gut, danach wird es zum Rand hin matschiger und dunkler, das Gesichtsfeld ist mindestens 20 Meter kleiner als bei meinem alten Porst Revue 8 x 30. Gegen eine weiße Wand sieht man etwas gelb, aber nicht so stark, um dies abzuwerten. Der Test an der Wand zeigt etwas Bildfeldwölbung, man merkt es daran, daß man die Randbereiche durch nachfokussieren schärfer bekommt. Die Bildfeldwölbung ist nicht der Grund für die Randunschärfe, die hat nach meiner Meinung andere Ursachen.
Bei maximaler Vergrößerung ist der Nahbereicht total verschwunden, man braucht einen Abstand von mindestens 15 Meter um scharf zu stellen, richtig scharf wird es dann aber immer noch nicht. Erst so ab 30 Meterr hat man den Eindruck von Schärfe. Das Bild zeigt dann einen deutlichen Farbsaum, der sehr stark vom Einblickverhalten des Beobachters abhängt. Wenn man nicht ganz genau seine Augen plaziert, wird das Bild schlagartig schwarz. Das nervt.
Das Bild ist bei hoher Vergrößerung sehr dunkel, dunkler als ein 50 mm Objketiv eigentlich sein müßte.
Die einmal eingestellte Entfernung ist beim Ändern der Vergrößerung sofort verschwunden, man muß richtig nachfokussieren, ich sollte sagen, völlig neu einstellen.
Das Bild habe ich dann mit aufgelegtem Glas bewertet, das Bild ist schlecht, man hat einen sehr knappen Kontrastumfang und besonders nicht so helle Stellen zeigen keine Differenzierung mehr.
Mechanisch hatte ich beim neuwertigen Glas nichts auszusetzen. Die Entfernungsverstellung lief rund, die Änderung der Vergrößerung ging zwar stramm, aber nicht unangenehm.
Der Reflextest, Sonnenlicht spiegelt sich im polierten Chrom eines älteren Passat, zeigte einige Schwächen, es gibt im Glas schlecht geschwärzte Stellen, aber dafür gab es kaum Probleme mit seitlich zum Objektiv zeigenden Lampen, das war erstaunlich gut.
Das Glas kostet 100 Euro.
Der Test mit einem Exemplar ist nicht repräsentativ, jedermann weiß, dazu gehören ein paar Modelle, aber bis auf den positiven Ausrutscher beim Gegenlicht, hat das Glas alle Aussagen bestätigt, die ich bisher über die Dinger von Lidl und Co gehört habe. Ich denke, man sollte sich sowas nicht antun.
Jörg
