Kennen Sie den Rotweinwanderweg an der Ahr? Vermutlich nicht, glauben sie mir, der Weg lohnt.
Wir haben heute einen Test gemacht. Normalerweise nehme ich auf Wanderungen mein schönes 8 x 20 Zeissglas mit. Heute war es anders, ich durfte ein 8 x 32 Swarovski EL nehmen, dafür blieb das kleine Zeiss im Schrank.
Der Weg zeigt dem Kundigen neben einer Vielzahl unterschiedlicher Vögel auch an mehreren Stellen Blindschleichen und Eidechsen. Sie zu entdecken ist nicht ganz leicht, man braucht ein Fernglas guter Qualität und eine gewisse Hartnäckigkeit.
Praktischerweise trägt man das Glas um den Hals.
Der Tag war lohnend, wir beobachteten mehrere Greife, meistens Mäusebussarde, aber auch einen roten Milan, einige Sperber und mehrere Falken. In der Ahr standen Reiher, sogar die hier seltenen Kormorane konnten wir beobachten.
Mehr als eine Eidechse konnten wir aber nicht endecken, aber dafür unerwartet ein Marderpärchen.
So war ich mit der Ausbeute zufrieden.
Nicht zufrieden war ich aber mit dem Transportgewicht. Schon nach 2 Stunden sehnte ich mich nach meinem leichten 8 x 20 zurück. Wir waren fast 6 Stunden unterwegs und die letzten beiden Stunden habe ich auf die Beobachtung verzichtet, das Fernglas wurde zur Last.
Die Tendenz in diesem Forum geht für mich ganz klar gegen diese Kompaktferngläser. Ich war schon dabei, mich davon anstecken zu lassen, denn die Beobachtungsqualität mit dem Swarovski 8 x 32 ist unbetritten besser. Nach meinen Erfahrungen heute, muß ich aber befürchten, dass ich bei diesem Glas in Zukunft genau abwägen würde, ob ich mir den stundenlangen Transport zumuten möchte. Heute abend weiß ich genau, welchen entscheidenden Gewichtsvorteil mein 8 x 20 hat.
Ich würde mir wieder ein 8 x 20 zum Wandern kaufen. Für die schwereren Ferngläser gibt es andere Einsatzmöglichkeiten.
Sonja Schneider