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Robert Fritzen
17. März 2007 08:27
Bevor wir uns früher entschieden haben, ein Teleskop, Fernglas oder Mikroskop in den Katalog aufzunehmen, wurde ausgiebig bemustert, d.h es standen 3-4 Exemplare zur Verfügung, die wir auf Teilegleichheit, Aussehen und Funktion überprüften. Dann wurde abgeschätzt, was wir an Stückzahlen absetzen könnten und geordert.
Wurden weniger Exemplare als erwartet abverkauft, so war das kein Beinbruch, es gab Rückgabeklauseln oder Zweitverwerter. Problematisch wurde es, wenn wir bei einem wirtschaftlich interessanten Modell nachordern mußten. In 5 von 10 Fällen waren die nachgeorderten Modelle nämlich nicht mehr identisch, Aufmachung, Anmutung und oft genug auch die optische Leistung hatten sich geändert und nicht immer zum Positiven.
Ein Aussage über ein Exemplar dürfte also nicht zu sehr verallgemeinert werden. Wir sollten, wenn immer möglich, entweder Alter oder Kaufdatum angeben, bei den Spitzengläsern die Seriennummern, eventuell anonymisiert durch Weglassen der letzten Ziffer.

Angaben zu Haptik und Ergonomie sind nur sehr schwierig zu verallgemeinern. Wenn ich unserem Hund ein Fernglas chinesischer Fabrikation unter die Nase halte, wendet er sich niessend ab, der Chemiecoctail gefällt seiner Nase nicht. Gleiches habe ich weder bei Zeiss, noch bei Leica oder Swarovski erlebt und auch nicht beim Canon 12 x 36, wohl aber bei mehreren Nikonprodukten.

Angaben zur Randschärfe sollte man mit dem Lebensalter des Beobachters unterstützen. Wer sich aus Datenschutzgründen dazu nicht in der Lage sieht, kann meinetwegen über/unter 50 angeben, dann wissen wir, was wir dem Glas und eventuell dem jungen Auge zuzuordnen haben.

Ich empfehle in jedem Fall, einen Gegenlichttest sowohl über die gleissende Wasserfläche als auch zum dunklen Waldrand hin zu machen. Man kann grob 4 Fälle unterscheiden.
Helle Partien im Bild, außerhalb des Bildes.

Niemand braucht eine Feinwaage von Sartorius um das Gewicht zu bestimmen, aber besonders bei Herstellern aus der zweiten/dritten Reihe lohnt Nachwiegen.

Eine Losgröße von 1 wird in keinem QS-Handbuch für ausreichend angesehen. Wir kommen aber einen ordentlichen Schritt weiter, wenn sich nach dem veröffentlichten Erfahrungsbericht ein paar von uns die Mühe machen, die Ergebnisse mit den gleichen Modellen nachzuvollziehen und dies dann anmelden, auch bei Übereinstimmung. Oft ist eine Bewertung relativ zu einem bekannten Produkt hilfreich.


Am Beispiel meines Vixen APEX PRO 8 x 32, gekauft 2003 in Tokio, kann man sehr gut zeigen, wie problematisch Aussagen an einem Exemplar sind. Sie erinnern sich, ich kam zu einem ziemlichen Verriss, gestützt auf die Erfahrung mit meinem Instrument. Ich war diese Woche in Bonn bei Herrn Jülich und habe ihm das gute Stück vorgestellt. Im Vergleich zu seinem Exemplar aus dem Laden, gab es bemerkenswerte Unterschiede im Kontrast und zwar auf beiden Augen. Eine Inspektion mit einer Leuchte ergab ein leicht unterschiedliches Reflexbild, aber mehr läßt sich ohne Zerlegen nicht sagen.

Mein leistungsschwächeres Glas zu zerlegen wäre ja kein Problem, aber zum Vergleich müßte dann noch ein einwandfreies Glas daran glauben, das ist es mir aber nicht wert. So vermute ich, dass bei meinem Exemplar ein Vergütungsschritt nicht oder nur teilweise durchgeführt wurde.

Hier ist meine negative Bewertung dann korrigiert worden, wir müßten nur wissen, ob es sich um einen Ausreißer oder eine faule Charge handelt. Hoffen wir auf einen Ausreißer.

Robert Fritzen
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Gedanken zur Relevanz von Erfahrungsberichten

Robert Fritzen 1419 17. März 2007 08:27

Re: Gedanken zur Relevanz von Erfahrungsberichten

Holger Merlitz 838 17. März 2007 10:11



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