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Neues Minox : gebrauchtes Leica

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Erwin Schneider
04. November 2007 10:49
Ich habe mir ein gebrauchtes Leica Trinovid 8x32 BN gekauft. Der Zustand ist gut, es ist aber nicht taufrisch, erkennbar an Greifspuren und matten Stellen wo der Handballen faßt.
Für das gleiche Geld bekommt man ein Glas aus der Mittelklasse und als sich die Gelegenheit bot, habe ich mich auf einen Beobachtungsnachmittag mit meinem Schwager getroffen, stolzer Besitzer eines nagelneuen Minox HG 8x33 BR asph., wobei meines Wissens asph. für eine Linsenfläche im Okular steht.
Das neue Minox war geringfügig günstiger als mein gebrauchtes Leica.

Äußerer Eindruck/Haptik
Das Trinovid kommt sehr wuchtig daher, es liegt nahezu perfekt in meiner mittelgroßen Hand, ich kann nicht sagen, was man verbessern sollte, die Verstellkraft hält sehr genau die Waage zwischen locker und zu stramm. Die Knickbrücke ist ebenfalls ganz genau passend, man merkt an diesen Dingen, daß Leica viel Erfahrung im Fernglasbau hat.
Das HG ist ebenfalls vertrauenerweckend stabil, etwas leichter, ausgesprochen albern finde ich den übertrieben gerändelten silbrig glänzenden Drehknopf, da werden unnötige Reflexe entstehen. Der Knopf ist auch sehr rau, ich finde die Materialauswahl nicht gelungen.
Der Antrieb läuft spielfrei und für mein Gefühl einwandfrei. Die etwas andere Übersetzung ist Gewohnheitssache.

Bei meinem Leica ist der Überhub etwa + 3,5 Dioptrien, für Leute mit starker Kurzsichtigkeit könnte dies ein Problem werden. Beim Minox scheint es mir ein gutes Stück mehr zu sein. Das wäre ein Pluspunkt für das Minox.
Ich beobachte ohne Brille, mein Schwager ist weitsichtig.

Das Einblickverhalten ist für Weitsichtige mit Brille bei beiden Modellen nicht optimal, man kann argumentieren, daß ein Weitsichtiger auch ohne Brille beobachten kann, aber wehe, da kommt ein Zylinderfehler dazwischen, dann braucht man die Brille und dann reicht es nicht für das ganze Sehfeld, getestet vom Schwager.

Der Verfärbungs- und Helligkeitstest nach Walter E. Schön geht unentschieden aus. Das Minox ist heller, mir ist die Farbe aber zu grünlich. Das Leica ist nicht so hell, dafür ist die Farbe aber näher am Papierweiss.

Die Verzeichnung am Rand, kann man beim Leica als kissenförmig erkennen, eine Hauskante wird nach der Bildmitte hin durchgebogen. Beim Minox konnte ich diesen Effekt nicht wahrnehmen.
Die Randschärfe haben wir durch Auszählen von scharf abgebildeten Ziegelsteinen bestimmt und dann in Prozent umgerechnet. Das Leica schneidet nicht so gut ab, wie ich gedacht hätte, schon nach ca. 50% von der Mitte betrachtet, läßt sich eine nachlassende Schärfe ausmachen, gut erkennbar an der Mörteloberfläche in den Fugen. Zum Rand hin ist der Mörtel unscharf, stellt man nach, wird es besser, das Ergebnis der Mitte erziele ich aber nie.
Das Minox sieht trotz asphärischer Linse nicht viel besser aus, ein wenig aber schon, die Fläche, die man als wirklich scharf bezeichnen kann, ist beim Minox vielleicht 5% größer, immerhin.

Der Kontrast scheint die Stärke vom Trinovid zu sein. Hier bleibt das Minox weit zurück, hellgrüne Flecken auf einem Birkenstamm im herbstlichen Sonnenlicht werden vom Leica als Raupen (im Herbst) erkannt, im Minox kann es Alles und Nichts sein. Ähnlich sieht es bei Rostbrand auf nassen Blättern aus, das Leica zeigt, was zu zeigen ist, das Minox kämpft mit einem gedämpften Kontrast.
Ich finde auch, zugegeben subjektiv, daß das Trinovid die Farben satter und kräftiger zeigt.

Ist es das Ergebnis, das wir erwarten? Ein gebrauchtes Trinovid schlägt ein neues Glas aus der oberen Mittelklasse? Angeblich ist der Chefentwickler von Leica zu Minox gewechselt. Warum dann im Trinovid die satten Farben und im Minox ist da noch ein feiner Vorhang dazwischen?
Robert Fritzen hat schon darauf hingewiesen, daß er 30 Jahre Garantieversprechen nur dem Hersteller zutraut. Wäre Minox Hersteller, dann wären die 30 Jahre Gleichstand, so bleibt für mich ein Fragezeichen.
Ich würde Minox empfehlen, den Drehknopf einmal zu überdenken. Was sonst so geboten wird, scheint mit weitgehend preisgerecht, wenn auch garantiert kein Schnäppchen. Wenn die Story mit dem Chefentwickler stimmt, dann bedeutet dies für mich, daß man nicht nur gut entwickeln, sondern auch gut bauen muß.
Ich halte den Gebrauchtkauf für eine überlegenswerte Alternative.
Erwin Schneider
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Neues Minox : gebrauchtes Leica

Erwin Schneider 1723 04. November 2007 10:49

Minox entwickelt nur teilweise

Walter E. Schön 921 04. November 2007 11:24

Indiskrete Frage : gebrauchtes Leica

Gerd Heuser 1057 05. November 2007 12:14

Re: Indiskrete Frage : gebrauchtes Leica

Erwin Schneider 972 05. November 2007 12:34

Re: Indiskrete Frage : gebrauchtes Leica

Beat Madagan 944 05. November 2007 19:23



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