ich habe über mehrere Tage einmal 3 Formate verglichen.
Zeiss Victory 8x20
Vixen APEX pro 8x32
Zeiss Victory 8x42 FL
Ich habe für mich typische Situationen gesucht und bewertet habe ich nur die Bildhelligkeit bzw. was ich noch erkennen konnte.
Am einfachsten und unauffälligsten sind diese Übungen im eigenen Garten. Hier habe ich am Mittag bei bewölktem Himmel dunklere Stellen gesucht, die dem Auge mehr Pupillenöffnung abverlagen, d.h. wo meine Eintrittpupille > ist als die Fernglas AP.
Unter dem Haselnußstrauch? Wir haben die welken Blätter liegen gelassen, damit die Amseln was zu zupfen haben.
8x20
Das kleine Glas zeigt die Blätter, sie sind nicht gleichförmig braun, sondern zu den Rändern werden sie etwas grauer, manche Blätter sind naß, dann geht das Braun in Richtung Schwarz. ich erkenne die Stiele. Ich habe nicht den Eindruck, mir würde ein Detail entgehen. Der Einblick ist nicht ganz einfach.
8x32
Das APEX pro als Vertreter der Allrounder zeigt ein etwas helleres Bild, wie der A-B-Vergleich eindrucksvoll beweist. Ich habe den besseren Farbeindruck, besonders gut sichtbar an den nassen Blättern, denn bei einer AP von 4mm sind sie nicht mehr fast schwarz sondern eindeutig dunkelbraun. Die hellen, glatten Stiele kommen nicht besser. Der Einblick ist einfach.
8x42
Das Victory ist noch einmal heller, aber nicht viel. Es zeigt das bessere Bild, was für die Optik spricht, aber wahrscheinlich würde ein 8x32 wirklich ausreichen. Der Einblick ist kinderleicht.
Meine Frau hat meine Pupille fotografiert, die Auswertung ergibt ca. 3,5 mm. So dunkel ist es also noch nicht.
Der gleiche Test bei bewölktem Himmel gegen 16.00h.
Meine Pupille liegt jetzt bei ca. 4,0 mm
Diese kleine Änderung reicht aus, um dem 8x20 die Einsatzberechtigung abzusprechen. Der Einblick wird schwieriger, die Brauntöne sind nicht mehr so differenziert, wie ich sie 4 Stunden vorher gesehen habe. Eine AP von 2,5mm ist eindeutig zu knapp.
Das APEX pro 8x32 kommt mit dem Licht noch gut aus, besonders im direkten Vergleich zum kleinen Kompaktglas überzeugen mich die 4mm als immer noch praxisgerecht. Der Bildeindruck läßt aber etwas nach, was sicher auch an meiner eigenen Linse liegt, die ja nicht aberrationsfrei ist. Das Einblickverhalten wird etwas schwieriger.
Das 8x42 ist dem 8x32 in der Helligkeit voraus. Das Einblickverhalten bleibt einfach und unproblematisch, wer hat, der sollte jetzt ein 8x42 nehmen.
Erschwerte Bedingungen, früher Nachmittag, Regen. Fotografierte AP 4,5 mm.
Das 8x20 ist sinnlos, es macht schon Mühe, die nassen Blätter zu erkennen.
Auch das 8x32 kommt an seine Grenzen, aber kein Vergleich zum 8x20, man kann das Glas noch mit Gewinn einsetzen.
Das 8x42 ist in seinem Element. Es gelingt mir noch, die nassen, leicht glänzenden Stellen von den trocken zu unterscheiden. Wer die Wahl hat, der wird jetzt ein Glas mit großer AP nehmen, 4mm sind knapp, 5,25 mm haben einen Vorsprung.
Was ich zusätzlich noch festgestellt habe.
- Wenn man auf den Punkt schaut, Vogelbau, Flugloch etc. dann fällt das kleine Sehfeld beim Kompaktglas nicht auf. Nur wer sucht, wird die großen Sehfelder vermissen.
- Im Kontrast schneidet das kleine 8x20 gut ab, besser als ich erwartet hätte, der knappe Überhang reicht also besser aus als gedacht.
Diesen Test kann Jeder schnell im eigenen Garten wiederholen. Die Pupillenöffnung kann man durch eine Aufnahme mit Blitz aber ohne Vorblitze selber bestimmen. Halten Sie ein Maßband daneben.
Robert Fritzen
