Ich bin 41 Jahre alt, trage eine starke Brille und sitze den ganzen Tag im Büro. An jeden ersten Samstag im Monat bin ich frei von allen Pflichten, da geht es mit dem Hund in die Natur. Ein Fernglas habe ich schon immer gehabt, es war das Werkzeug zum Überbrücken von Entfernungen, es wurde viel gebraucht, aber irgendwie habe ich mir nie Gedanken um Qualität gemacht.
Das wurde erst anders, als ich mir einmal ein Leica 10x50 Trinovid für eine Minute ausleihen konnte, da ging mir dann ein Licht auf.
Rational überlegend bin ich dann zum Ergebnis gekommen, dass meinen Anforderungen am besten ein 8x42 entsprechen würde. Das Zeiss wurde aus einer Gruppe gleichgroßer Modelle als für mich geeignet herausgefischt. Zurückblickend hätte ich dies schon viel früher machen sollen, mit einem einfachen Glas verpaßt man eine ganze Menge.
Mit meiner starken Fehlsichtigkeit re -8,5 und li -7,0 ist ein Leben ohne Brille ausgeschlossen. Es ist auch unerheblich, ob der Überhub der Ferngläser zur Kompensation reicht, denn worauf soll ich das Fernglas ausrichten, wenn ich ohne Brille blind wie ein Maulwurf bin.
Also bleibt die Brille auf. Die Augenmuscheln sind ganz hineingedreht und in dieser Position kann ich mit Brille das gleiche Feld übersehen, das ich auch ohne Brille übersehen kann.
Die hier schon oft geschilderten Probleme mit Seitenlicht kenne ich auch, je nach Einstrahlwinkel sehe ich im Okular ( Singular ) zwei bis drei kleine farbige Punkte, die erst verschwinden, wenn ich das Sonnenlicht mit der Hand abschirme.
Weitere Nachteile durch die Brille habe ich nicht bemerkt.
Ich will nicht zum x. Mal wiederholen, was die Meisten schon wissen. Nur so viel sei gesagt, ich habe bisher nie das Gefühl gehabt, hättest Du doch 10x genommen, ebensowenig wie das Gefühl, jetzt ist dieses Glas zu schwer, da muß ein leichtes 8x32 hin.
Was mir an diesem Zeiss gefällt ist das fehlen jeglichen Schnickschnacks. Es ist schlicht und im Gegensatz zum Leica äusserlich unauffällig.
Ich sollte noch schildern, was ich so beobachte.
Singvögel im Garten, Komorane, Möwen und Reiher am Rhein.
Milan und Bussard von unserer Terrasse aus.
Besonders am Rhein gibt es immer was zu beobachten.
Manchmal beobachte ich die startenden und landenden Flugzeuge, wie sie in einer eleganten Schleife um den Drachenfels kurven, fast auf gleicher Höhe glaubt man den Piloten bei der Arbeit zu beobachten.
Viel zu selten schaue ich mir die Sterne an. Den Messiermarathon habe ich in mehrere Abschnitte aufgeteilt und sicher mehr als die Hälfte der vorgeschriebenen Objekte gefunden.
Ich war auch schon mit dem Glas auf dem Eifelturm, ebenso wie auf dem Kölner Dom.
Es ist ein ständiger Begleiter, es erweitert den Horizont, es hält mich zur genauen Beobachtung an, es ist mein bestes Fernsehprogramm.
Ich kann dieses Fernglas wärmstens empfehlen.
Frank Bach
