In Ergänzung zu meinem 10x42 suchte ich ein kleines Spektiv, angedacht war ein Diascope 65 FL mit 23x, wie es im Internet günstig angeboten wird. Die Idee dahinter war, daß dazu ein Einbeinstativ ausreichen würde. In der Praxis ist mir diese Kombination aber zu unruhig, ich erwarb noch ein Variookular und ein Manfrotto 055 mit Neiger. Mit der gebotenen Leistung komme ich zurecht, ich mußte aber erfahren, daß diese Lösung nicht schnell ist.
Ich habe daher noch einmal Geld in die Hand genommen und mir das Zeiss 20x60m zugelegt.
Dabei handelt es sich um den kleinen Bruder des bekannten 20x60s, hier nur in Monoausführung und einem für die Einhandnutzung optimierten Gehäuse.
Jetzt ist es mir möglich, bewegte Objekte mit hoher Vergrößerung zu verfolgen, dies betrifft in erster Linie Vögel, aber auch Motordrachen und Flugzeuge.
Mit der Funktion komme ich gut zurecht, ein Druck auf den Stabiknopf, ein Plopp und das Bild gefriert sofort bis auf ein schwaches Schwanken. Der Gewinn an Auflösung ist enorm, es kommt sehr nahe an ein stativgebundenen Spektiv. Im Gegensatz zum zuvor getesteten Canon 15x50 gibt es auch keine Einschaltverzögerung oder Schwierigkeiten bei der Richtungswechsel, daher kann ich das Mono den Beobachtern empfehlen, die bewegte Objekte einmal viel genauer inspizieren wollen.
Im Gegensatz zum kleinen Stativ muß man auf den Nahbereich verzichten, weitere Nachteile gibt es nicht.
Nimmt man die Bestimmungsleistung des 10x42 mit 100%, dann erreicht das 20x60 bestimmt 170-180%, mit kleinen Einschränkungen bei einbrechender Dämmerung.
Andreas Herrmann