An 50 von 52 Wochen beobachte ich von zu Hause aus. Zur Zeit sogar durch die Fensterscheibe, die Vögel müssen mich eigentlich bemerken, wissen sie um die trennende, sie schützende Wirkung der Scheibe.
Wir haben bereits Ende Oktober begonnen, das Futterhaus zu beschicken. Es ist ein zweistöckiges Haus, die obere Etage ist bewußt eng gehalten und wird von kleineren Vögeln angeflogen, die größere, untere Etage verträgt auch einen Vogel in Taubengröße, also Mittelspechte, Elstern, Häher und andere Gäste. Unter dem Haus sind ein paar Haken für Meisenfutter. Das Haus hängt fast 2 Meter vom Boden entfernt, damit sicher ausser Reichweite von übermütigen Hunden und Katzen, zum Reinigen und Befüllen wird eine Stehleiter verwendet. Das Futterhaus ist vom Fenster aus ca. 10 Meter entfernt, ausreichend weit um auch scheuen Vögeln die Nahrungsaufnahme zu ermöglichen, ausreichend nah und gut plaziert, damit wir beobachten können.
Bevor ich das Spektiv gekauft habe, diente mir das Zeiss Victory 10x32 als Beobachtungsinstrument, wobei das Futterhaus das halbe Sehfeld ausfüllt. Das Sehfeld im Swarovski Okular wird dagegen bei kleinster Einstellung ganz ausgefüllt, sogar noch etwas mehr, denn man kann nicht gleichzeitig das ganze Haus beobachten, dafür ist es jetzt zu groß. Das ist aber kein Nachteil, denn mein Mann hat das Haus so gebaut und plaziert, dass es für uns wie eine winzige Theaterbühne wirkt, die Darsteller agieren in unsere Richtung, umgerechnet aus 1/2 Meter Entfernung und trotzdem ungestört.
Aus dieser Entfernung lassen sich Individuen erkennen. Selbst scheinbar gleich aussehende Elstern sind bei genauer Betrachtung nicht ganz gleich, das gilt erst recht für Amselhähne und andere Besucher.
Die Beobachtung gelingt ohne große Anstrengung, die Fensterscheibe stört nur um die Mittagszeit, wenn die Sonne die Schmutzpartikel direkt anstrahlt, wird der Kontrast gestört und die Hausfrau gemahnt, bei nächster Gelegenheit die Scheibe zu putzen.
Sieht man einmal vom Futterhaus ab, so kann man das Spektiv im Garten nur wenig nutzen, hier ist das Zeiss Victory besser geeignet, beispielsweise bei der Beobachtung von Eichhörnchen und Spechten.
Bis Ende März, also über ein halbes Jahr gastiert aber das Vogelschauspiel im Futterhaus und da ist hinter dem Spektiv der Logenplatz.
Doris K.
