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Mit dem Spektiv auf kurzer Distanz beobachten

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Eva Hilgers
23. Juni 2006 00:13
Eine Blattlaus ist vielleicht 2 Millimeter lang. Es fällt schwer, nur mit dem Auge Einzelheiten zu erkennen. Aus einer Distanz von 20 Zentimetern erkennt man den ovalen Körper, die dünnen Beinchen auszumachen ist fast unmöglich. Weitere Informationen sind nur mit einer Lupe zu gewinnen.

Oder mit einem Spektiv!
Ich habe ein Diaskope mit 60facher Vergrößerung in der Nahdistanz auf unsere Rosen gerichtet. Aus einer Entfernung von 5 Metern ist es auf diese Weise möglich, mit diesem Fernrohr winzige Lebenwesen zu vergrößern und ähnlich einer 3fachen Lupe zu betrachten. Die Blattläuse sind hellgrün oder grüngelb, sie werden betreut von Ameisen. Betreut, weil man im Spektivokular sehr genau verfolgen kann, wie die Ameise sich für einige Sekunden an der Blattlaus zu schaffen macht und danach die nächste aufsucht. Ein weiteres Insekt ist eine kleine fast weisse Spinne mit rundem Körper. Kommt es zur Begegnung zwischen Ameise und Spinne, weicht Letztere aus. Die Ameise beachtet die Spinne nicht. Die Blattläuse interessieren sich nur für die grünen Teile der Rosen, in den Blüten konnte ich kein einziges Exemplar entdecken. Anders ist es mit den Ameisen, diese laufen auch schon mal über die Blütenblätter. Die Blüten selber werden von Insekten angeflogen. Der runde Körper einer Hummel reicht schon aus, um die geringe Schärfentiefe im Nahbereich zu erleben. Wenn man Glück hat, steht die Hummel für einen Moment still in der Luft und man erkennt Beine, die schnell bewegten Flügel und die Fühler. Die Körperhaare sind teilweise mit Pollen bedeckt. Bienen oder Wespen ähnlich zu beobachten fällt schwer, sie sind zu stark in Bewegung die notwenigen Korrekturen der Entfrenung kommen zu spät. Weitere Gäste sind kleine Insekten mit zigarrenförmigem goldglänzendem Körper, vielleicht von der halben Größe einer Biene. Sie sind ebenfalls an der Blüte interessiert und transportieren ebenfalls etwas gelbe Pollen ab.
Ein unsicher fliegender Tagfalter, weisse, dreieckige Flügel, weisse Fühler, hellgraue Beine läßt sich auf der Rose nieder, es sieht nach einer Ruhepause aus. Dann fliegt er unsicher weiter.
An einem tiefer hängenden Rosenblatt sitzt eine Wanze. Es ist interessant zu beobachten, wie sie die Umgebung untersucht. Auf einen Menschen übertragen würde ich aus den Bewegungen schliessen, dass Sie lauscht und den Körper in die Signalrichtung ausrichtet. Auf der glatten Oberseite zeigt sich eine kleine Unregelmäßigkeit.

Versuchen Sie es auch einmal. Nehmen Sie Ihr Spektiv, setzen Sie sich entspannt auf einen Gartenstuhl und schauen Sie einfach einmal, was unterhalb unserer Wahrnehmungsschwelle mit einem Spektiv zu beobachten ist. Die geringe Schärfentiefe empfinde ich als Vorteil, sie beschränkt unsere Wahrnehmung auf den winzigen Bereich maximaler Schärfe, dort bündeln wir unsere Konzentration, dort sammeln wir Interessantes.
Mein Beitrag als Dank für Herrn Jülich für seinen Tipp, nicht immer nur in die Ferne zu schauen.

Eva Hilgers
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Mit dem Spektiv auf kurzer Distanz beobachten

Eva Hilgers 2227 23. Juni 2006 00:13

Gut beobachtet!

Werner Jülich 1011 23. Juni 2006 08:59

Re: Gut beobachtet!

Jens Stolpmann 1001 23. Juni 2006 22:10

Danke für den Hinweis

Nick Oster 1055 01. Juli 2006 10:05



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