In einem vor gut drei Jahren veröffentlichten wissenschaftlichen Artikel stellten britische Forscher ein neues Verfahren zur schwärzestmöglichen Beschichtung fester Oberflächen vor. Die erzeugte Oberflächenstruktur aus Minikratern in atomarer Größenordnung hatte bei senkrechter Bestrahlung eine gut 7- fach geringere Reflexion als die besten bisherigen Schwarzlacke (0,35% statt2,5% ), bei 45° Einfallswinkel gar eine 25-fach geringere, und zu niedrigeren Winkeln hin noch weniger. Im Mittel könne man von einer 10-25 fach niedrigeren Reflexion ausgehen. Die Beschichtung zahlreicher Oberflächen, darunter Metalle und Keramiken sei problemlos. Die Anwendung bei astronomischen Geräten in der Weltraumfahrt werde erhebliche Vorteile in der Meßempfindlichkeit von Geräten etc. bringen. Ein verkürzter Bericht dazu findet sich hier:
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www.newscientist.com]
Ich stelle mir vor, dass eine solche Verbesserung auch in hochwertiger Foto- und Sportoptik zu einer wahrnehmbaren Steigerung der Bildgüte führen sollte. Zeiss wirbt momentan heftig damit, in der Fernglaslinie eine aufwendige Beschichtung der Linsenaussenflächen einzuführen, die, wenn ich es recht verstehe, optisch nichts verbessert, sondern eher Schmutzfinken das Leben erleichtern soll. Demgegenüber wäre die innovative Schwärzung der Tuben und Linsenränder, der Fassungen etc. wohl nicht nur ein marginaler Gebrauchsvorteil. Mein früheres Zeiss Design Selection 8x20B war z.B. so von Streulicht geplagt, dass selbst an bedeckten Tagen beim Blick ins Helle ein kompletter Grauschleier über dem gesamten Bildfeld lag, Und wenn ich mir mein (nicht nur in dieser Hinsicht) besseres Nikon 10x25 HG anschaue, dann kann von tiefscharzem Tubusinneren nicht die Rede sein, eher von einem matten Grau.
Wenn Transmissionsunterschiede im Zehntelprozentbereich schon einen Unterschied im Kontrastverhalten bewirken können, wie Herr Schön in einem Forenbeitrag einmal dargelegt hat, und wenn die Hersteller auch groesste Anstrengungen bei der Verbesserung iher schon weitgehend exzellenten Vergütungstechniken nahe dem physikalischen Limit nicht scheuen, lohnte es dann nicht um so mehr, wenn sie der streulichtunterdrückenden Beschichtungen groessere Aufmerksamkeit schenken würden?
M. Metz
