Vor wenigen Tagen hatte ich mir das kürzlich vorgestellte Nikon Monarch 7 8 x 30 einmal zur Ansicht bestellt, welches ja, bekanntermaßen, im Wesentlichen baugleich mit dem demnächst in den Handel kommenden Kite Lynx 8 x 30 HD zu sein scheint, wenn auch das Kite, herstellerangabengemäß, über ein noch etwas größeres Sehfeld verfügt und auch ein paar Gramm schwerer ist, was jedoch vermutlich nicht an einer grundsätzlich anderen Optikkonstruktion liegen dürfte ...
Nach gründlicher Inaugenscheinnahme sandte ich das Glas allerdings mittlerweile wieder zurück, da mich einige Eigenschaften des Gerätes doch nicht ganz zu überzeugen vermochten :
Zu Einen faßt sich dessen Gummiarmierung, chinafertigungstypisch eben, etwas klebrig an und verströmt auch nicht gerade einen Geruch wie "Chanel No. 5", wobei ich natürlich nicht zu beurteilen vermag, ob dieser sich möglicherweise nach mehreren Tagen/Wochen reger Nutzung verflüchtigen würde.
Die Drehokularmuscheln des kompakten Monarchen lassen sich ansonsten 3-stufig herausdrehen, rasten (leidlich) fest ein, wobei das Einblickverhalten unproblematisch wirkt, sprich keinerlei Abschattungen bzw. sonstiges "kidney-beaning" eine allzu genaue Zentrierung der Benutzeraugen an den Okularen erfordert. Die gebotenen ca. 15mm AP-Schnittweite dürften jedoch gerade noch im brillenträgertauglichen Bereich liegen und fallen, für ein 8fach-vergrößerndes Glas, eher bescheiden aus !
Das Bild erscheint recht hell, (sprich : die Transmission ist hier sicher kein Problem), darüber hinaus aus durchaus randscharf, wobei ich des öfteren den Eindruck habe, daß ein sehr großes, bis zum Rand hin gut auskorrigiertes Sehfeld oft einen Verlust an Mittenschärfe mit sich bringt, welcher auch beim Monarch 7 erkennbar ist. Damit einher geht leider auch das Gefühl/der Eindruck einer sehr geringen Schärfentiefe, welche von vergleichbaren 8x30/32 - Gläsern oft in wesentlich ausgeprägterem Maße realisiert wird.
Mein Hauptkritikpunkt betrifft hingegen die fehlende Möglichkeit, das Monarch auch nur einigermaßen ruhig bzw. komfortabel zu halten, da es sich, bauformbedingt, weder einigermaßen passabel dazu eignet, mit umschließenden Fingern wie ein typisches "Durchgriffglas" neueren Typs gehalten zu werden, andererseits aber auch nicht eine breite, die Finger bequem abstützende Mittelbrücke wie ein konventionelles Dachkant- oder gar Porromodell aufweist.
Dies lediglich als ein erster, in meiner individuellen Gesamtwahrnehmung doch eher durchwachsener Eindruck von einer, zumindest auf dem Papier, vielversprechenden Neuvorstellung.
Gruß
H. Weidekamm