Meine neueste Erwerbung ist oben genanntes 10 x 42 EL. In Ornikreisen gilt das Glas als kapriös, man bemängelt Einblickprobleme, besonders für Brillenträger.
Ich bin Brillenträger mit der seltenen Kombination +0,75 und - 1,5 Dioptrien. Die Differenz kann über den Dioptrienausgleich leicht ausgeglichen werden. Leider ist das nicht Alles, ich leide noch unter einem einseitigen Astigmatismus und ziehe deshalb die Beobachtung mit Brille vor.
Im direkten Vergleich zu meinem alten Zeiss 10 x 40 Dialyt macht die Beobachtung mit der Brille keinerlei Probleme. Ich kann das ganze Feld übersehen und finde auch leicht den korrekten Abstand. Etwas Probleme gibt es bei aufgeschraubtem Booster, dann nehme ich in diesem Spezialfall die Brille herunter.
Das EL 10 x 42 bietet ein sehr kontrastreiches Bild mit einer geringen Randunschärfe. Dafür nimmt man in Kauf, dass beim Verschwenken in der Landschaft, etwas Globuseffekt zu erkennen ist, für mein Gefühl ein guter Kompromiß zwischen den Extremen Leica und Nikon.
Es gibt keine erkennbare Verzeichnung, es gibt allerdings an bestimmten Objekten bei starkem Kontrast einen leichten Farbsaum.
Die Farbwiedergabe ist neutral, der Einfluß von hellen Lichtern im Glas führt zu geringen Störungen, wie bei anderen Gläsern auch.
Der Ãœberhub reicht nach Angabe meiner Frau zum Ausgleich von - 3,25 knapp aus.
Der Booster verdoppelt die Vergrößerung. Jetzt kommt es zu einem stärkeren Farbsaum, jetzt kommt es zu einer geringen Verschlechterung der Bildschärfe, trotzdem ist der Booster in vielen Fällen ein Gewinn.
Der Mitteltrieb gibt keinerlei Grund zur Klage, Haptik und Ergonomie sind gut. Das dezente Grün ist unauffällig wie überhaupt der Aufmerksamkeitsfaktor angenehm dezent ist.
Wilhelm Ahl