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Leica Monovid 8x20

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10. Februar 2014 08:40
Leica Monovid 8x20

Ohne Strafandrohung und freiwillig komme ich also dem Wunsch aus:
[www.juelich-bonn.com]
gerne nach.

Hier im Forum findet man Berichte, in denen die Frage nach der Einsatzmöglichkeit und Qualität des Mono unter Verwendung seiner Nahlinse gestellt wurde. Antworten darauf sind wenige bis keine dokumentiert. Das lässt Raum für Spekulationen.
Auch hier habe ich also versucht ein paar aufschlussreiche Informationen zu liefern.

Ein Erkenntnisgewinn vorab:
An anderer Stelle wurde vermutet, das Mono sei ein/halb mal Ultravid – dem ist NICHT so.
Denn dann wäre die Abbildungsleistung die gleiche und ich würde auf die ULTRAVIDanischen Eigenschaften des Bino verweisen und hier nur noch die Mechanik und Verarbeitung des Monovid ansprechen. Da ich beide Optiken jeweils miteinander verglichen habe, sollte das – mein – subjektive Ergebnis aussagekräftig genug sein. Es besteht aber kein Grund zur Sorge, das Ergebnis ist nicht gravierend, mehr marginal.

Ein Bild in der Anlage dokumentiert die unterschiedliche Vergütung einer der beiden Objektivlinsen. (?) Okularseitig ist sie mit dem Ultravid identisch.

Der Köcher:
Über die Behältnisse der Aufbewahrung wird ja oft diskutiert, deren Zweckmäßigkeit hin oder her, jeder muss dies nach seinen Geschmack und der von ihn angedachten Praktikabilität selbst einschätzen. Fakt ist:

Das Material ist sehr sehr gut verarbeitet, echtes Leder mit geprägtem Leica Logo und Magnetverschluss und großzügiger eng anliegender Gürtelschlaufe – gelungen. Innen ist der Köcher mit einer Art Vlies/Velours ausgekleidet, welches einen schönen Schutz bietet. Hinsichtlich seiner Dimensionen ist er sehr passgenau. Wenngleich auch auf den ersten Blick zu groß. Schutzgedanke und Zubehör, sprich die Vorsatzlinsenintegration standen hier Pate. Hier werden sich die Geister trennen. Klein mobil kompakt vs. Schutz im Gepäck, alles geht nicht.
Das Besondere ist aber die Entnahme der Optik. Öffnet man den Deckel, hebt sich durch ein innen verbautes feines Gewebeband, welches vom Deckel zum Köcherboden verläuft, das Monovid um ca. eine halbe/dreiviertel Daumenbreite von der Köcheroberkante heraus. So auch das Verstauen, mit Schließen des Deckels senkt sich das Mono in seine Kammer. Die Taschenlampe offenbart am Köcherboden eine am Band befestigte Objektivauflagescheibe, Velours gefüttert. Verhindert somit evtl. die Wellenbildung des Bandes, welches mit der Optik in Kontakt kommen könnte. Damit nicht genug. Innen am Deckel selbst die gleiche Mechanik. Denn an ihm ist eine Gewindemutter verbaut, die die Nahlinse verlustsicher beherbergt. Sie liegt also durch die gefütterte Schutzplatte im geschlossenen Köcher oben auf dem Okular des Monovid. Siehe Bilder der Anlage. Da das Band aber im/zwischen dem Griffbereich der Verschraubung liegt, stört es bei dem Entnahmevorgang der Linse. Naja, da darf man mal in der Summenbetrachtung gnädig mit Kritik sein. Konzeptionell durchdacht und wertig, sicher kostentreibend. Das die im Lieferumfang befindliche am Monovid montierte Handschlaufe außerhalb des Köchers verbleibt ist gewollt und berücksichtigt.

Haptik / Mechanik / Verarbeitung
Nun, diese objektivseitig schwanger wirkende Optikröhre ist m.E. ein Handschmeichler. Ich suche immer noch die Nahtstelle der Belederung, die eigentlich der Materialwahl nach Bekunststoffung lauten sollte, hier wird kein Leder eingesetzt. Gut so. Ich vermute hier eine Schrumpftechnik der „Belederung“. Einwandfrei und derart passgenau, schon fast zu perfekt. Die Augenmuschel scheint von den kleinen FG übernommen. Anstandslos verarbeitet und wie so oft bei Leica, mit innenlaufenden Überstand als Gummi-Kragen ausgelegt, welcher ein angenehmes Anstoßgefühl verleiht. Die Rastung ist nicht hör,- jedoch sicher spürbar. Ein versehentliches Verstellen ist ausgeschlossen. Nichts wackelt, kein Spiel. Auf ihr sind auch die Optikparameter und das Herstellerland verzeichnet. Made in Portugal.
Das Einblickverhalten ist vollkommen unproblematisch, die Knickbrücke lässt sich………. (kleiner Scherz)
Die matt silbern verchromten Bauteile spiegeln die wertige und präzise Absicht der Verarbeitung wieder. Die eingefrästen Riffel zur besseren und rutschfreien Handhabung des Fokusrades sind hilfreich und optisch passend zum gesamten Erscheinungsbild. Erstaunlich sind die beiden Spaltmaße am Einstellrad und den Übergängen an das Grundgehäuse. Haarfeine schwarze Linien, keine Unwucht, keine Geräusche, absolute Planparallelität. Die schwarz gehaltene Kordelhalterung ist sicher dimensioniert.
Der Q-Tips Test am Filtergewinde: Hier löste sich kein Baumwollfaden, glatt wie ein Kinderpopo. Sauberer geschnitten geht nicht. Allerdings ist das Nahlinsengewinde auch silber verchromt. In wie weit sich hier optische Einflüsse bemerkbar machen, entzieht sich meiner Kenntnis. Auf einen vorher nachher Test mit und ohne Edding habe ich verzichtet.
Das Einstellrad ist für die Beule in der Hose verantwortlich. Ich empfinde sie potenziell gut,……. räusper. Sie hilft das Röhrchen zu stabilisieren und erleichtert die Bedienung intuitiv. Vergrößert aber auch die Dimensionen des Köchers. Ferner kann es sehr gut mit Handschuhen bedient werden. Auch wenn ich stramme und satte Einstellelemente mag, bei meinem Modell ist er evtl. ein wenig stramm. Dies begünstigt die ab und an unruhig wirkende Einstellung der Schärfe im Verbund mit der V8, die ich für eine Mono-Optik dieser Baugröße für das absolute Maximum halte. Der Fokusweg lässt sich mit den Vergleich eines Ziffernblattes auf 35min beschreiben, also etwas mehr als eine halbe Umdrehung. Das Auffinden der Schärfe ist klar definiert, weich einfließend in einem engen Verstellbereich. Die Nahlinse, wer hätte das gedacht, einwandfrei und wertig gefasst. Ohne Vergütung. Eine gleichartig dem Scharfstellelement des Monovids geriffelt designte schwarze Fassung. Kein Stilbruch und sicher in der Handhabung. Baut Leica Kunstwerke? Sie lesen, meine Begeisterung, warum? Weil die Monokultur um ein absolut spaßfaktorerweiterndes Spitzenprodukt bereichert wurde, mechanisch wie optisch.
Hier stimmt alles, auch das miniaturisiert eingelassene unaufdringliche Leica Logo.

Die Optik, quasi die wichtigste Nebensache.
(das Bino wurde nur als Mono genutzt)
Nachtbeobachtung:
Laternen, Werbeschilder und der Mond sowie Sirius dienten als Testobjekte. Und an allen zeigte sich, das Monovid bildet im ersten Moment hochkontrastiert ab. Das Ultravid aber im direkten Vergleich geringfügig besser. Der Mond bleibt im Mono ohne Einfärbung, die Kantenschärfe zum Himmelshintergrund war einwandfrei. Die Schärfeleistung generell ist sehr gut. Doch legte sich um und auch über den Mond im Vergleich zum Bino eine Art Hof, ein marginaler dünner Schleier, der den Kontrast und die Transmission zum Bino senkte. Insgesamt wirkt das Bild im Bino an diesen Motiven reiner, klarer.
Gleiches an Reklameschildern, dessen Schrift sich scharf und mit hoher Schärfe abzeichnete. Doch immer senkte sich die Grundhelligkeit und somit auch der Eindruck an Einbußen der Schärfe und Konrast. Am Stern konnte ich sehr gut die Definition beurteilen. Wo im Bino ein weißer Punkt auf schwarzem Grund zu verzeichnen war, wirkte in gleicher Sternabbildung im Monovid der Hintergrund etwas, einen Kick flauer. Eine auf 45° betrachtete Leuchtreklame zeigte folgende Erscheinung: Mittig betrachtet wie zuvor beschrieben. Zum GF Rand hin verschoben, brachen im Monovid seitens der beleuchteten Seite die Farbstrahlen eher auf die unbeleuchtete schwarze Fläche des Schildes als im Ultravid. Die Farbübertragung im Monno ist satt, bedingt durch die oben aufgeführten diffusen Überlagerungen aber in gewissen Situationen leicht angetrübt. Insgesamt bildet das Ultravid im Eindruck brillanter und etwas knackiger ab.

ABER: Wenn ich nun das Ultravid als die Referenz nehme, spreche ich hier in der Wertung von % tualen Anteilen die sich im Rahmen von gefühlt 5 bis 8% bewegen dürften! Es liest sich also in sehr engen Toleranzen als das es sich signifikant auswirkrt. Ich habe diese Beobachtungen über 3 Nächte verteilt und sie mehr herausgearbeitet als mit dem ersten, als mit dem 2.- 3. Blick wahr genommen.

Begeistert hat die sehr hohe Randschärfe der Piratenoptik, geschätzt ~85% am Nachthimmel, bis 95% des GF bei Tagobjekten sind ein sehr guter Wert. In der Standardbeobachtung bemerkt man sie nicht, demnach gefühlte 100%. Angesichts des GF also vorzüglich. Die CA bei Nacht ist unauffällig und gleicht den Leistungen des Ultravids. An Laternen sind abseits der GF Mitte, auch je nach Einblick der dunkeladaptierten Augen EP auf AP Optik betrachtet, klitzekleine Farbsäume zu erkennen. Anmerkung bezieht sich aber direkte weiße Leuchtobjekte.

Tagbeobachtung:
Der wohl hauptsächliche Einsatzzweck!

Tiefstehende Wintersonne auf 2Uhr, Flußuferzone im Gegenlicht.
Hardcorebedigungen für jede Optik. In Summe keine großen Unterschiede fest zu stellen, beide mehr oder weniger Überstrahlungen kleine Reflexe, 9,5 pro Ultravid, 9,0 pro Monovid?
Das die kleinen diese Situationen überhaupt geregelt bekommen, beachtlich.

Bedeckt, Nieselregen - typische Stirnfaltenwetter
Die Farbdifferenzierung ist sehr gut, leicatypisches Kontrastverhalten und auch die Grundfarbe im roten wurde traditionell beibehalten. Weiße Wände sind weiß, auf dem ersten Blick. Auf dem 2. zart rosarötlich angehaucht – hätte mich auch überrascht, wenn dies nicht so gewesen wäre. Ein brauner Bretterzaun mit orangenen Stahlpfosten zeigte schöne Zeichnung und präsente Farblinientrennung. Doch, all dies kann das Ultravid ein bisschen besser, auf dem 2 – 3.Blick. Klarer, schärfer, kontrastreicher. Hat ja auch 2 Monos ( … Scherz! ) Doch beide Probanden - Achse keine, abseits kaum sichtbare Farbsäume und gleich auf in der Randschärfe.

Wechselnde Bewölkung, Sonnenschein.
Alle Eindrücke sind durchaus positiv. Helle klare Bilder mit sattem Kontrast ohne nennenswerte Schwächen, wie auffällige Farbfehler, fehlende Schärfe o.ä. Dem Einsatzzweck angedacht bewegt man sich mit diesem Mono wohl an der obersten Ebene.

Die Vorsatzlinse/Nahbereich
Der Regen und seine Tropfen, die an der geöffneten Schrägdachfensterkante hängen. Die sich umliegende Umwelt im Spiegel des nass. Der beleuchtete Tropfen zeigte gegen den teils klaren Himmel keine auffälligen Farbsäume an seinen Kanten. Sehr schöne Schärfe und Definition. Baumrinden werden zu strukturierten Tälern, Blätter zeigten ihre wahre Struktur. Wenn man hier von Detailkontrast sprechen darf, bitte. Spinnen werden schon recht groß, der Überraschungsfaktor ist Programm. Die Linse macht Spaß. Auch ohne Vergütung. Schrift, Uhrenzifferblätter, Fußnägel………. Eine andere Welt in dieser Größe. Ich rate mehr durch Distanzänderung an Stelle durch den Fokusring die Schärfe ein zu stellen – beides in Kombi ist selbstredend auch möglich.
Auch hier und dies spricht wohl für die Vorsatzlinse, die Ergebnisse aus den Beobachtungen ohne Linse wurde durch sie selbst nicht getrübt. Überraschend empfand ich unter ihrer Verwendung wieder die hohe gleichbleibende Randschärfe. Die m.E. für den Nahbereich auch wichtig ist. Abstufungen in der Farbintensität durch die fehlende Vergütung der Nahlinse konnte ich nicht feststellen. Gefühlt ist sie auch verzeichnungsfrei. Das Bild ist neutral und von hoher Güte.

Woher kommen also die kleinen Unterschiede zum Ultravid? Keine Phasenkorrektur? Das techn. Datenblatt streitet das ab. Bestand die Notwendigkeit, das Gesamtsystem inkl. Vorsatzlinse unter Berücksichtigung aller Disziplinen zu betrachten? Wohl nicht, denn die Vorsatzlinse kann und darf auch vor dem Objektiv des Ultravids platziert werden. Und hier im Verbund der Fremdlinse zickt das Binobild nicht minder. Also?
Der kleine Leistungsvorsprung im Ultavid bleibt auch mit Linse erhalten.
Warum ist das Monovid kein 0,5 x Ultravid? Montagsmodell? Vergütung? EP Silberfassung (wohl kaum, mit Vorsatzlinse ist sie abgedeckt)? Ich weiß es nicht, fragen wir jene, die es wissen müssen.

Auch wenn wie erläutert Unterschiede zur Referenz sichtbar sind (nochmals der Hinweis absolut betrachtet), auswertend kann ich dem Monovid in allen Disziplinen im Vergleich zum Ultravid eine wirklich begeisternde Optikleistung attestieren. Es sind Nuancen die das Gesamtergebnis in meinen Augen nicht trüben. Gern hätte ich ein Konkurrenzprodukt gegenübergestellt. Gibt es eines?
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Leica Monovid 8x20 Anhänge

Dominique 11332 10. Februar 2014 08:40

Re: Leica Monovid 8x20

Pinac 2695 10. Februar 2014 13:35

Re: Leica Monovid 8x20

Dominique 2845 10. Februar 2014 14:08

Re: Leica Monovid 8x20

Pinac 2455 10. Februar 2014 14:34

Re: Leica Monovid 8x20 Anhänge

Andi Roll 2735 10. Februar 2014 17:31

Re: Leica Monovid 8x20 Anhänge

Pinac 2130 10. Februar 2014 20:14

Re: Leica Monovid 8x20

Andi Roll 2043 10. Februar 2014 21:08

Re: Leica Monovid 8x20 Anhänge

Pinac 2391 12. Februar 2014 20:25

Re: Leica Monovid 8x20

Andi Roll 2005 12. Februar 2014 23:13

Re: Leica Monovid 8x20

Pinac 1870 13. Februar 2014 12:12

Re: Leica Monovid 8x20

Andi Roll 1939 13. Februar 2014 23:03

Re: Leica Monovid 8x20

Dominique 2204 13. Februar 2014 23:23

Re: Leica Monovid 8x20

Pinac 2032 14. Februar 2014 18:11

Leica Monovid 8x20 zum Zweiten ... :-)

Hans 2808 20. Dezember 2014 15:22

Re: Leica Monovid 8x20 zum Zweiten ... :-) Anhänge

Andi Roll 2010 20. Dezember 2014 17:09

Re: Leica Monovid 8x20 zum Zweiten ... :-)

Dominique 2193 20. Dezember 2014 17:52

Re: Leica Monovid 8x20 zum Zweiten ... :-)

Hans 2025 22. Dezember 2014 09:06

Re: Leica Monovid 8x20 zum Zweiten ... :-)

Bernhard 2080 22. Dezember 2014 10:31

Farbe Schwarz eine Fehlkonstruktion?

OhWeh 1906 22. Dezember 2014 13:53

Re: Leica Monovid 8x20 zum Zweiten ... :-) Anhänge

Dominique 2348 06. Januar 2015 15:04

Re: Leica Monovid 8x20 zum Zweiten ... :-)

Hans 2109 10. Januar 2015 09:18

Re: Leica Monovid 8x20

Pinac 2210 10. Februar 2014 22:09

Re: Leica Monovid 8x20

Dominique 2223 11. Februar 2014 08:01

Metall versus Polymer

Hans Weigum 2107 11. Februar 2014 10:07

Re: Metall versus Polymer Anhänge

Pinac 1845 11. Februar 2014 13:20

Kordel,-bzw. Riemenhalterung..........

Dominique 1841 11. Februar 2014 19:22

Re: Leica Monovid 8x20

Hans 2306 10. Februar 2014 22:11



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