Da hier bisher anscheinend keine Erfahrungen mit dem neuen, kleinen Nah-Glas vorliegen, hatte ich es bestellt.
Heute Vormittag wurde das Papilio II geliefert und ich war fast den ganzen Tag damit unterwegs. Daher ist dies nur ein erster kurzer Eindruck von wenigen Stunden Gebrauch. Was sich dann in der nächsten Zeit positiv wie negativ ergeben wird, werde ich berichten..
Erstaunlich was auf diesem Winzling so alles vermerkt ist:
Das vormals violette runde Logo ist nun grün und beschriftet mit Pentax Papilio II 6,5x21 (vielleicht als Hinweis auf die neue verbesserte Grünvergütung?) Fully Multi-Coated und Extremely-Close Focusing 0,5m/1,6 ft., okularseitig Pentax 6,5x21 7,5°, unterseitig noch die Seriennummer
Mitgeliefert wurden:
Am Glas seitlich einrastender Trageriemen welcher für großgewachsene Herren wahrscheinlich etwas kurz sein dürfte. Praktische Ledertasche mit Klettverschluss, die auch am Gürtel getragen werden kann. Übliche Okularschutzkappen sowie Bedienungsanleitung.
Lt. meiner Küchenwaage wiegt es ziemlich genau 300 Gramm.
Abmessungen 114x110x55 mm
Der Dioptrieausgleich rastet in beide Richtungen +/- jeweils in 20 Stufen ein. Die 0-Stellung scheint hinzukommen. Ich trage keine Brille und kann daher auch nicht vergleichen oder errechnen, wie weit die Verstellmöglichkeit nun tatsächlich geht.
Die heraus drehbaren Augenmuscheln rasten in 2 Stufen ein. Können jedoch auch in Zwischenstellungen festgestellt werden.
Die Fokussierung in Richtung Naheinstellung läuft entgegen dem Uhrzeigersinn.
Die Fokussierung ist langsam, gute 3 Umdrehungen braucht es bis unendlich. Trotzdem ist für mich eine präzise Einstellung gut möglich. Kein Spiel und sehr weich, was ich persönlich mag.
Für mich, ohne Brille und voll ausgedrehten Augenmuscheln, ist das Einblickverhalten gut.
Es hat den Papiertest gut bestanden und ich sehe es als farbneutral. Irgendwo wurde es früher als braunstichig beschrieben und das kann ich, für mein Modell, nicht bestätigen.
Die Schärfe ist gut und ich beurteile es subjektiv auch als ziemlich randscharf. Kontrastreich ist es auch. Es waren bisher keine Farbsäume (Strommast, Kamin) zu erkennen. Auch konnte ich heute keine großartigen Reflexionen feststellen, was bei dem Vorgängermodell oft bemängelt wurde. Gegenlicht, als die Sonne mal raus kam, war kein Problem. Gemessen an dem Preis-/Leistungsverhältnis befinde ist das Gläschen sogar für sehr gut.
Leider habe ich keinen direkten Vergleich zu dem Vorgängermodell. Aber durch die Informationen, die ich über die Mängel des vorherigen Papilio hatte, bin ich nun angenehm überrascht. Es scheint so zu sein, dass Pentax, trotz der speziellen Anwendung, in dieses Glas investiert hat.
Die Naheinstellgrenze habe ich gerade nachgemessen und sie beträgt 45 cm, was beeindruckend ist! Man kann die Pollen am Insekt kleben sehen, Facettenaugen, unglaubliche Strukturen an Blüten und Blättern. Da erschließt sich tatsächlich eine andere neue Welt.
Es ist klar, dass es kein Glas zum schnellen verfolgen flinker Vögel ist. 7,5°/131 m Sehfeld sind ok. Nicht dämmerungstauglich, nicht wasserdicht, keine Spitzenoptik, kein Allrounder für Anspruchsvolle. Aber die nächste Zeit garantiert als Immer-Dabei-Spaß-Glas zur Hand! Für mich ist es jedoch durchaus alltagstauglich.
Noch ein Wort zur Beschaffung und zum Preis. In Deutschland hatte ich bisher das Papilio II ausschließlich über den Hersteller Ricoh / Pentax zu einem Preis von EUR 179,-- finden können. Auf der Ricoh HP wird das alte und das neue Modell derzeit zum gleichen Preis (179,00) angeboten. Das alte Papilio ist im Netz bereits für 89,99 EUR zu haben. Da ich nicht wußte, ob das Neue den doppelten Preis rechtfertigt, habe ich es günstiger im Ausland bestellt.
Jedenfalls war ich so begeistert, dass ich diesen Eindruck direkt noch weitergeben wollte.
Viele Grüße
