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Leica Geovid HD-R (Typ 402) verglichen mit Ultravid 8x42 HD+

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20. Mai 2015 19:41
Wie kann man denn nur Geovid und Ultravid miteinander vergleichen ? Folgendes:

Diskussionen hier im Forum über die Geovids liegen meines Wissens Jahre zurück, seither ist einiges gegangen.
Ich bin nicht Jäger, aber das neuliche Gespräch mit Dr. A. Perger hat einfach mein Interesse geweckt, mal ein Glas mit Perger-Prismen anzuschauen; bisher gibt es diese ja nur in den neueren Geovid-Modellen von Leica.

Folgende Geräte sind derzeit unter der Bezeichnung Geovid auf dem Markt:

1. Alte Form („kantig-viereckig“), Dachkant Prisma System Schmidt-Pechan
„HD-R“
8x42, /10x42 / 8x56 / 15x56

(BILD Geovid „alt“)

2. Neue Form („Bananen mit Durchgriff“), Porro System Perger
„HD-B“
8x42, /10x42

3. Neue Form („Bananen mit Durchgriff“), Porro System Perger
„HD-R (Typ 402)“ 8x42
„HD-R (Typ 403)“ 10x42
Diese letzten beiden Gläser sind seit April 2015 ganz neu auf dem Markt.

Ich finde die Produktebezeichnungen eher verwirrlich.
Die beiden Modelle „HD-B“ und „HD-R (Typ 402/403)“ sind optisch und mechanisch identisch

(BILD Geovid „neu“).

Die HD-B haben aber ein aufwendigeres elektronisches Distanzmesssystem, das in der Handhabung vermutlich etwas komplex ist. Die HD-B sind die teuersten Geovids.

Die HD-R (Typ 402/403) kommen mit einer stark vereinfachten Messfunktion daher und werden etwa € 350-400 günstiger angeboten.

Da das neue HD-R (Typ 402) von einzelnen Händlern preislich nur etwa 10% teurer angeboten wird als das Ultravid 8x42 HD Plus, sodass die zwei schon fast als Alternativen gelten könnten, wollte ich mal die Optiken vergleichen.
Ich habe etwa eine dreiviertel Stunde mit beiden Gläsern verbracht und kann daher nur grobe erste Eindrücke schildern (ich bin wie gesagt nicht Jäger, und die Distanzmessfunktion hat mich daher nur am Rande und rein aus technischer Neugier interessiert).

Allgemein / Äusseres
Das Geovid ist deutlich grösser (praktisch gleich gross wie das Zeiss SF) und schwerer (um die 1’000g) als das Ultravid.
Das Design mit den zwei durch Doppelbrücke verbundenen leicht krummen „Bananen“ ist ungewöhnlich, aber originell, die Wertigkeit hoch, die Verarbeitung nicht ganz so gut wie beim Ultravid (die Armierung liegt, ähnlich wie beim Zeiss SF, nicht überall fest am FG-Körper an, was für Leica etwas ungewohnt ist).
Das Geovid liegt sehr gut in der Hand, sodass das Glas gefühlt gar nicht so schwer scheint, ausser im direkten Vergleich mit dem Ultravid.
Zeiss SF Fans werden bemängeln, dass das Fokussierrad beim Halten des Geovid nicht direkt unter dem Zeigefinger zu liegen kommt, aber dort ist beim Geovid halt die Distanzmesstaste angebracht.

Mechanik:
Die Knickbrücke verstellt sich angenehm mittelschwer, ebenso die Augenmuscheln, die sauber in 4 Stellungen einrasten.
Die Augenmuscheln sind angenehm, aber für mich (mit etwas engem Augenabstand von 61mm) wäre etwas mehr Platz für die Nase wünschenswert, hier ist das Ultravid deutlich besser.
Die Fokussierung dreht weich, gleichmässig und geschmeidig, der sonst bei Leica übliche „Knack“ beim Richtungswechsel fehlt, ich fühlte mich eher an die Fokussierung des EDG erinnert. Die Uebersetzung ist langsam, von 5m (kürzer geht beim Geovid nicht) bis unendlich ca. 400 Grad, ausreichend Überhub.
Den Dioptrieausgleich gibt es separat an beiden Tuben (offenbar wegen der notwendigen Einstellung der Schärfe für die Distanzanzeige im Bild drin), wie bei Leica üblich präzis und mit korrektem Nullpunkt, aber ohne Feststellmöglichkeit.

Optik
Okularseitig fällt – Leica-untypisch – eine kleine Nebenpupille auf (ist es das, oder ist es sonst ein heller Bereich anschliessend an die AP?).
Der Einblick ist – mit der oben erwähnten Einschränkung betreffend beengter Nase – ausgezeichnet.
Erster Eindruck beim Beobachten: WOW, das Bild ist sehr hell und weiss, scheint deutlich (!) heller als beim HD+, eher heller noch als Zeiss HT und auch als Swaro EL SV. Das Bild ist für mich von beeindruckender Brillanz; die Mittenschärfe schien mir besser als beim HD+, praktisch gleich (?) wie beim zum Vergleich beigezogenen Zeiss HT, die Randschärfe dagegen eher weniger gut als beim Ultravid, wiederum für mich in etwa vergleichbar mit dem Bild des HT. Das Bild des HD+ zeigt mehr Farbe, ist schon fast „rot-gelblich“ im direkten Nebeneinander-Vergleich mit dem Geovid, das Geovid zeigt ein sehr weisses Bild, ev. sogar weisser als das HT.
Und nochmals: hell schien mir das Bild des Geovid, sehr hell!

Sehfeld: 7.3 Grad = 128m, fast gleich wie das HD+ (130m).
Die Verzeichnung ist erheblich, stärker als beim Ultravid, das Schwenkverhalten zeigt keinen Globuseffekt.

Weitere wichtige Parameter – Streulicht, Reflexe, Dämmerungsverhalten, Geisterbilder, Flares, usw. – konnte ich nicht prüfen.

Distanzmessfunktion
Dem Vernehmen nach funktionieren die Distanzmesser bei Leica während Jahren problemlos. Mit schien die Anzeige beim Geovid etwas zu dunkel, vor hellem Hintergrund schlecht ablesbar, sodass man das Glas zum Ablesen am besten gegen den Boden schwenkt (diesbezüglich ist z.B. ein Gerät wie der Leica Rangemaster deutlich besser). Verstellen kann man die Helligkeit der Anzeige offenbar nicht; ob sie je nach Umgebungslicht heller oder dunkler wird, kann ich nicht sagen.

Soweit ein kurzer subjektiver Eindruck, der natürlich sehr vorläufig ist und „subject to detailed review“. Ev. kommt man bei ausführlicher Begutachtung zu etwas anderen Schlüssen, was den Vergleich zum Ultravid angeht. Aber das Geovid HD-R (Typ402) mit seinem hellen, klaren Bild ist für mich schon rein optisch in jedem Fall ein hoch interessantes Glas.
Es wäre natürlich spannend herauszufinden, wieviel von der Bildgüte am Perger-Prisma liegt und wieviel sonstigen Faktoren zu verdanken ist.

Auf der Leica-Webseite ist ein Vergleichstest des „Test.Magazin Jagdpraxis“ vom März 2013 über das optisch mit dem HD-R (Typ 402) identische Geovid HD-B im Vergleich mit den Konkurrenzprodukten von Zeiss und Swarovski aufgeschaltet:

[www.leica-shop.sk]

Wer den Test gewinnt, brauche ich hier wohl nicht auszuführen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass Leica in diesem Bereich wirklich die Nase vorn hat.

Feedback welcome ! Würde mich interessieren, was andere meinen.

Viele Grüsse. Pinac
Anhänge:
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Leica Geovid HD-R (Typ 402) verglichen mit Ultravid 8x42 HD+ Anhänge

Pinac 5671 20. Mai 2015 19:41

Re: Leica Geovid HD-R (Typ 402) verglichen mit Ultravid 8x42 HD+

Holger Merlitz 1360 21. Mai 2015 04:08

Re: Leica Geovid HD-R (Typ 402) verglichen mit Ultravid 8x42 HD+

Pinac 1300 21. Mai 2015 07:48

Re: Leica Geovid HD-R (Typ 402) verglichen mit Ultravid 8x42 HD+

Hans 1344 21. Mai 2015 08:21

Re: Leica Geovid HD-R (Typ 402) verglichen mit Ultravid 8x42 HD+

Dominique 1522 21. Mai 2015 08:49



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