Ich arbeite schon an der naechsten Auflage des Buches, und stelle diese Frage, weil ich zu dem Thema nichts finden konnte: Ist der Astigmatismus des Auges normalerweise unabhaengig von dessen Akkommodationszustand, oder aendert er sich beim Uebergang vom Fern- in den Nahbereich?
Beim Augenoptiker wird der Astigmatismus waehrend des Sehtests gemessen. Wer etwa eine Fernbrille traegt, der hat einen entsprechenden Testzyklus durchlaufen, bei dem die Augen auf eine relativ weite Entfernung akkommodiert waren. Der dabei gemessene Astigmatismus ist eine Folge der Hornhaut(ver)kruemmung. Akkommodiert das Auge jedoch auf eine kurze Entfernung, so aendert sich der Kruemmungsradius der Linse. Dies koennte im Prinzip ja auch einen Einfluss auf den Kurvenradius der Hornhaut ausueben.
Ich frage deshalb, weil der Fernglasbeobachter die Entfernung des virtuellen Bildes (und somit die Akkommodationsentfernung seiner Augen) variieren kann. Er wird sein Geraet im Normalfall derart einstellen, dass das virtuelle Bild in etwa 1m Entfernung erscheint. In diesem Fall mag es sein, dass die Korrektur des Astigmatismus durch seine Brille nicht optimal ist, weil sie in einem anderen Akkommodationszustand bestimmt wurde. Umgekehrt mag auch der Fall auftreten, dass ein Beobachter mit diagnostiziertem Astigmatismus ganz ohne Brille eine bestimmte Beobachtungsentfernung (des virtuellen Bildes) findet, in der dieser Astigmatismus ganz oder teilweise eliminiert werden kann. So etwas wird unwillkuerlich passieren - er dreht so lange am Fokussierrad, bis das Bild ihm am schaerfsten erscheint.
Weiss jemand etwas zu diesem Thema?
Viele Gruesse,
Holger