Da sich meine Partnerin ein möglichst leichtes und kleines Fernglas zulegen wollte (mein Leica 8x32 BA, das sie bisher meist genutzt hat, ist ihr oft zu schwer), habe ich mir in den letzten Wochen einmal die beiden Leicas (Trinovid, Ultravid) angeschaut. Von diesen beiden Gläsern hat hier das Ultravid einen sehr guten und das Trinovid einen eher mittelmäßigen Ruf, wenngleich es natürlich deutlich besser ist als all die Billigmarken.
Bisher teilte ich diese Ansicht, wobei meine Einschätzung allerdings auf der Kenntnis eines gut 15 Jahre alten Trinovids beruhte, das natürlich phasenkorrigiert ist, aber gegenüber dem Ultravid oder dem Zeiss Victory, aber auch dem Nikon HG deutlich abfällt.
Beim Vergleich des aktuellen Trinovid 8x20 mit einem Ultravid war ich umso mehr überrascht, dass der Abstand deutlich geringer geworden ist. Das Trinovid war deutlich heller und kontrastreicher als das ältere Trinovid, das ich wirklich gut kenne, die Bildqualität überzeugend. Ein Blick in die technischen Daten zeigt, warum: Das aktuelle Trinovid hat offenbar eine dieelektrische Verspiegelung der Prismen und aktuelle Vergütungen, inklusive der Aqua-Dura Beschichtung. Die geänderten Vergütungen sind übrigens auch sichtbar: Die Objektive sind heute grünlich vergütet, nicht mehr violett wie bei den älteren Exemplaren.
Offenbar hat Leica das Trinovid stillschweigend und ohne großes Tamtam auf den Stand der Dinge gebracht. Bravo Leica! OK, das Ultravid ist sicher noch immer (etwas) besser als das Trinovid, aber das muss es bei dem Preisunterschied auch sein. Das Trinovid ist aber z.B. besser als das optisch auch sehr ordentliche Nikon HG, bei dem sich die älteren Vergütungen und die Silberverspiegelung der Prismen im Vergleich doch deutlich bemerkbar machen.