25. Oktober 2013 02:41
|
Registrierungsdatum: 11 Jahre zuvor
Beiträge: 2.323
|
Hallo Pinac,
interessante Punkte, beide aber meiner Einschaetzung nach nicht wirklich praxisrelevant.
Zu 1.: Hier muesste es eher umgekehrt sein: Bei laengeren Instrumenten ist das entsprechende Traegheitsmoment hoeher, und daher kann das Instrument die Winkelauslenkungen als Resultat des Handzitterns besser daempfen. Zudem kann man ein langes Dachkantglas diagonal fassen (eine Hand hinten am Okular, die andere vorn am Tubus) und damit die Winkelauslenkungen noch weiter reduzieren. Allerdings sind all diese Effekte offenbar weitgehend vernachlaessigbar. Die Studien, die ich zur Nutzleistung von Fernglaesern bei der Freihand-Beobachtung gelesen habe, erwaehnen keine systematischen Unterschiede zwischen Dachkant- und Porro Prismen. Dominanter Faktor ist die Vergroesserung, dann noch das Gewicht (so um 800g optimal, darunter wird das Bild unruhiger, darueber tritt eine schnelle Ermuedung auf) - alles andere scheint zweitrangig zu sein. Man darf halt die Flexibilitaet des Beobachters nicht vernachlaessigen, der sehr schnell lernt, wie er Instrumente unterschiedlicher Formfaktoren zu stabilisieren hat.
2. Korrekt, aber ein geringer Effekt, weil die Luftunruhe auf kurzen Distanzen ohnehin fast nie eine Rolle spielt. Einzige Ausnahme waere vielleicht, wenn man direkt ueber ein von der Sonne aufgeheiztes Flachdach schaut. In diesem Fall ist eine Detailbeobachtung ohnehin ausgeschlossen, aber es mag wohl sein, dass das Porro mit dem weiteren Objektivabstand hier einen leichten Vorteil bietet. Als Kaufargument waere das wohl zu schwach, aber immerhin :-)
Viele Gruesse,
Holger