Zweiter Sieger!
Zu meinem alten Vixen Ultima 10x42 gesellte sich ein nagelneues wasserdichtes Apex Pro 10x42.
Ich mag die japanischen Produkte der Firma Vixen, sie sind recht ordentlich verarbeitet und wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann, auch langlebig.
Also fangen wir an:
Dem Ultimagehäuse kann man eine gewisse Zierlichkeit nicht absprechen, man faßt es vorsichtig an und wundert sich dann, daß es empfindlicher aussieht, als es dann letztlich ist.
Das Kunstleder ist glatt und unangenehm.
Die Umstülpmuscheln aus Gummi sind nicht schön, beim Umklappen patsche ich oft mit dem Finger aufs Okular.
Da ist das Apex Pro aus anderem Holz geschnitzt. Ich bin robust, schreit es dem Beobachter entgegen, mich kann Nichts aus der Fassung bringen. Ich habe es dann aber nicht ausprobiert, vielleicht ist es ja nur ein Bluff.
Zur Optik.
Walter E. Schön hat einen einfachen Transmssionstest vorgeschlagen, der mir zwei relative Informationen liefert.
Das Porro ist um einen Spur dunkler und es zeigt ein ganz leicht grünliches Bild. Dieser Punkt geht an das neue Dachkantmodell.
Der Nahbereich geht ebenfalls an das Dachkantmodell, etwa 3,25m zu 4,75 m, gefühlt ist es aber mehr, weil im Porroglas unangenehmer.
Das Einblickverhalten ist bei beiden Modellen für den kurzsichtigen Menschen gut, egal ob mit oder ohne Brille. Weitsichtige müssen selber probieren.
Das Sehfeld des alten Ultima ist wesentlich größer. Laut Hersteller 114 zu 106 Meter, es ist mehr, als man beim Betrachten der Zahlen vermutet. Damit bewegt sich das Ultima auf dem Niveau der guten 10x Ferngläser.
Beide Gläser sind nicht randscharf, wie man durch eine kleine Drehung am Rädchen überprüfen kann, ist es Bildfeldwölbung. Für meine 63 Jahre alten Augen liegt der als scharf empfundene Bereich etwa bei ¾. Die Unschärfe geht dann kontinuierlich nach außen zu schlimmeren Werten über.
Der Überhub beträgt beim Porro mehr als 4 Dioptrien, beim Dachkantmodell sogar mehr als 5 .
Kennen Japaner den Globuseffekt? Haben die Konstrukteure also eine kissenförmige Verzeichnung eingerechnet?
Beim Porro definitiv nicht, die gerade kante bleibt gerade. Beim Dachkant meine ich einen Hauch zu erkennen. Ob gewollt oder nicht so ganz gelungen, wer will das sagen.
Farbsäume zeigen beide Modelle, wobei mir das alte Ultima da gut gefällt, denn unter Berücksichtigung der Sehfeldgröße ist der Farbsaum gerdaezu winzig und sehr blass. Bei Apex Pro 10x42 ist der Farbsaum ausgeprägter.
Sternpunkte, schließlich ist Vixen ein Astrooptikhersteller und viele Kunden kaufen die Ferngläser, weil sie mit den Teleskopen zufrieden sind. Das Porroglas liefert absolut überzeugende Sternpunkte ab. Es gibt einen sauber definierten Bestwert, den man so beim Apex Pro nicht finden kann. Ich will nicht spekulieren, aber man sagt, Dachkantgläser wären anspruchsvoller in der Fertigung.
Ich werde beide Gläser behalten. Dies fällt mir umso leichter, als der Wiederverkaufswert meines Ultima nicht üppig ist.
Am Tag und für Reisen wird mich das wasserdichte Apex Pro begleiten, in der Nacht werde ich aber das Ultima auspacken, da ist es mir lieber.
R. Herrmann
