S.g. Hans,
das Nachbearbeiten von Fotos kann oft ins (fast) unermessliche "ausarten" ;-). Ich hab manche (fachlich wichtige) aber fotografisch schlechte, weil stark herausvergrößerte Bilder oft schon mehrfach bearbeitet. Am Beginn, wenn man Photoshop noch nicht gut beherrscht, probiert man herum, ok das kann man als Lernphase verbuchen. Dann wird man immer besser und lernt neu Tricks bzw. es kommt eine noch bessere Version von Ps heraus. -> Zurück an den Start - und täglich grüßt das Murmeltier. Man probiert wieder am selben Bild herum. Da verrinnen die Stunden.
Aber wenn das Ergebnis dann doch besser wird, freut man sich und vor allem geht´s bein nächsten mal schneller ;-).
Als Konsequenz meiner bisherigen Digiskoping-Versuche (von Können oder Beherrschen bin ich noch weit entfernt) kann ich folgendes sagen (in absteigender Relevanz):
1. Mit der Sonne fotografieren oder mit der Hand (Kappe, Karton..) das Objektiv abschatten. Das bringt schon sehr viel - funktioniert auch bei Gegenlicht.
2. Möglichst stabiles Stativ, ich verwende mein dreibeiniges Velbon Sherpa Pro 630 ohne die Beine auszufahren oder möglichst tief. Zur weiteren Stabiliserung hänge ich meinen Rucksack o.ä. unten dran.
3. Die besten Optiken verwenden, sowohl Spektiv als auch Kamera, mit der Einschränkung nicht zu teuer, zu schwer und zu groß. Bei mir Kowa TSN 883, 30x und 25x Okular, Panasonic Lumix G1 + 14-45 Zoom (heute würd ich die G2 oder die auch sehr guten Olympus PEN oder natürlich Leica X1 kaufen).
4. Alle Optikoberflächen müssen REIN (frei von Staub, Fussel ..) sein. Da hab ich schon abenteuerlich verschmierte Oberflächen gesehen.
5. Die bestmögliche Fotoqualität einstellen: RAW, höchste Auflösung bzw. verlustfrei Komprimierung, größtes Bildformat. -> Kamera sollte keine agressive Rauchunterdrückung haben = für mich ergibt sich daraus eine 4/3-Kamera.
6. niedriger ISO Wert, hängt von der Kamera ab. Ich versuche 200 bis 400 ISO nicht zu überschreiten. Nur in Notfällen nehm ich 800, die neueren Kameras werden in diesem Punkt aber schon besser.
7. Fernauslöser oder zumindest Selbstauslöser (auf 2 sec eingestellt).
8. VIELE Aufnahmen machen!!! und auch Belichtungsvarianten probieren. Da kann einem die automatische Belichtung einen Streich spielen.
9. Eher unterbelichten, denn aufhellen geht oft erstaunlich gut. Spitzlichter kann die beste Fotobearbeitungssoftware nicht ausbessern.
10. Belichtung event. auf Spotmesseung nicht auf das ganze Bild einstellen, besonders bei Gegenlicht oder bei starkem Lichtkontrast (Vogel gegen Himmel).
11. Als Farbeinstellung (für möglichst der Natur entsprechende Fotos/Farben) sollte man neutrale/natürliche Farben einstellen, zumindest nicht die höchste Stufe. Für "schöne" Fotos wird man die Farbkraft wohl "hinaufdrehen" ;-).
Nachteile: Bei Serienaufnahmen mit RAW ist die G1 halt überfordert. Da ist zu einer Spiegelreflex der guten Amateurklasse (Nikon D200/300 oder Canon EOS 450/500/550D) schon ein großer Sprung in der Geschwindigkeit. Vom Sucher gar nicht zu reden (liebe Grüße an mc). Aber das Gewicht ist das Limit im Feld.
Und dann kommt die Arbeit im Labor (heute halt mit Ps ;-).
lG JC_4