Wir wollen mit einer kleineren Öffnung einen weiteren Winkel erzielen. Nehmen wir an, das geringere Objektivgewicht würde vom höheren Okulargewicht für die nötige höhere Randkorrektur aufgewogen. Bliebe im wesentlichen der Einfluß der Prismen- und dafür nötigen Gehäusegröße auf das Gewicht. Die Gewichtsextrapolation bei einem hypothetischen 7x35 mit 165m auf nur 550g kann m. E. nicht hinkommen, weder praktisch, noch theoretisch.
Theoretisch linear ist zwar der gegenläufige Zusammenhang von größerem Sehwinkel und kleinerer Öffnung unter der Voraussetzung gleicher Zwischenbildgröße. Nicht linear ist dagegen der Zusammenhang von Winkel (und Öffnung) mit dem Gewicht. Legt man für eine Abschätzung der Prismenmasse und -maße die Zwischenbildgröße zu Grunde, sollte der Zusammenhang mit der dritten Potenz verlaufen. Aber kann das nötige Prismenvolumen und -gewicht angenähert nur von der Zwischenbildgröße abhängen? Der Strahlenkegel muß nicht nur in der richtigenen Größe hinten aus dem Prisma austreten, er muß, wenn er für einen größeren Sehwinkel aufgeweitet wird, auch über eine größere Fläche vorn ins Prisma eintreten. Also dürfte auch bei konstant gehaltener Zwischenbildgröße das Prismenvolumen und damit das Gewicht mit größerem realem Sehwinkel bei kleinerer Objektivöffung ansteigen, weil das Prisma zwar hinten gleichbleiben kann, aber vorne größer werden muß. Aber keine Ahnung ob Dachkantprismen so deutlich konisch verlaufen, dass dies eine nenneswerte Rolle spielt...
Unabhängig davon gilt, Planoptik ist aufwendig und teuer, nehmen wir also an neue Prismen kommen deshalb nicht in Frage. Wenn man für den größeren Sehwinkel der kleineren Öffnung die großen lang bauenden Abbe-König-Prismen der 42er benutzte, dürfte ein 7x35 mit 165m daher kaum weniger wiegen als ein 7x42. Und wenn man andererseits die kompakteren und leichteren Schmidt-Pechan Prismen der 32er nähme, käme man damit bestimmt nicht auf einen Sehwinkel von 165 Metern: Der maximale REALE Sehwinkel der mit deren Prismengröße praktisch drin ist, dürfte bei den 140 Metern erreicht sein, wie ihn die besten 8x32 Dachkanten bieten können. Denn ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Hersteller gerade bei den 32er-Modellen das Verhältnis von Gewicht und möglichem realem Sehfeld nicht maximal ausreizen. (Man braucht nur einen Blick auf eine Schnittzeichnung der 32er Victory zu werfen um zu sehen, wie gedrängt es darin zugeht) Ein 7x32 mit maximalen 140m Sehfeld und 550g wäre aber nur knapp über Tunnelblick und damit kaum das, was Ihnen so gefiele.
Um mit einem 7x32er oder gar 35er in die Gegend von 150 oder sogar 165 Metern zu kommen dürften 600 oder 650g Gewicht schon nötig sein, wenn nicht mehr. Beim alten nicht-armierten Uppendahl Trinovid 7x35 lag es glaube ich bei einem Sehfeld von 150m auch irgendwo in dieser Größenordnung.
7-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.01.11 03:09.