Zeiss hat zwar ein WW Okular fuer sein 10x32, Leica eines fuer sein 12x50, aber die sind beide relativ kurzbrennweitig (m = F/f, F = Brennweite des Objektivs, f = Brennweite des Okulars).
Fuer unser hypothetisches 7x32 braeuchten wir Okulare mit laengeren Brennweiten - das ist ein bischen das Dilemma dieser Konstruktion: Man moechte die Objektivbrennweite gern kurz halten, aber dann bekommt man den Lichtkegel nicht durch die grossen Prismen. Also muss F relativ lang sein, was aber, um m = 7 zu erreichen, auch langbrennweitige Okulare bedingt. Nikon hat dieses Problem mit seinem 8x30 nicht, denn hier koennen die Prismen noch klein gehalten werden, also kann F klein sein, und damit auch f. Beim Porro ist das, wenn ich einen alten Beitrag von Herrn Schoen richtig in Erinnerung habe, ohnehin einfacher, weil es bei gleichem Lichtkegeldurchmesser weniger Glasweg benoetigt.
All diese Probleme sind loesbar, und wenn f laenger wird, bekommt man auch leicht grosse AP-Laengsabstaende, d.h. Brillentraegertauglichkeit. Die alten 8x60 U-Boot Fernglaeser von Zeiss hatten alles, grosse Austrittspupillen, weite Sehfelder und grosse AP-Laengsabstaende ("Gasmasken-tauglich"), und sie boten, nach Hans Seeger, einen Sehkomfort, den man bei keinem modernen Fernglas mehr findet. Natuerlich waren sie auch etwas schwerer als 550g :-)
Viele Gruesse,
Holger Merlitz