Den Preis bestimmen die Käufer, nie die Verkäufer. Diese Diskussion hatten wir schon ein Paar Mal. Die Verkäufer sind nie so blöd, dass sie freiwillig den Käufern Geldgeschenke machen würden. Sind (die) Käufer bereit, 2000€ zu zahlen, dann freuen sich die Verkäufer sehr. Sind sie nicht bereit, so viel zu zahlen, so wird der Preis angepasst. Die Käufer sind aber aus unerfindlichen Gründen nicht so "gewerkschaftlich" organisiert, dass sie geschlossen auftreten können! Ausnahme: Zwischenhändler wie diese großen Ketten oder "Vereine" wie Ringfoto etc,, die wohl erhebliche Preisnachlässe (das ist wieder ein überholter Terminus, ich weiss) bekommen.
Andere Staaten, andere Sitten: in den USA sind viele ("nicht-amerikanischen") Produkte erheblich billiger, (siehe meinen Beitrag betr. Minox MIG 10x43), andere wiederum teurer, in der CSSR (und wohl heute noch in der CZ) konnten nicht-tschechische produkte erheblich billiger gekauft werden. Die Hersteller betreiben auch eine Mischkalkulation, nicht nur die Textilgeschäfte oder die Erdbeerverkäufer.
Natürlich muss sich summa summarum die Produktion rentieren, aber da immer damit zu rechnen ist, dass irgendwann irgendwo mit reellem "Verlust" verkauft werden muß. ist es klar, daß da, wo man Geld kriegen kann, es auch tut. Das und nichts Anderes ist "freie Wirtschaft". Die müßigen Diskussionen, wie die Herstellerkosten (was ist das genau?) und die (moralisch vertretbare?) Gewinnspanne sich wiklich gestalten hat nicht das geringste mit der tatsächlichen "Preiskalkulation", sonder einzig und alleine die Antwort auf die Frage: "wieviel kann ich hier und jetzt von dem und dem Kunden bekommen?"
So handeln die freien Händler in der freien Marktwirtschaft nach Menschengedenken und es wird sich nicht ändern. Nur die Bedingungen ändern sich pöapöh, die (einfachen) Prinzipien nicht. Zum Beispiel ist heute jeder Käufer in der Lage, sich - dank Internet - zu informieren, wo ein Produkt am billigsten angeboten wird. Er muß natürlich andere Kriterien beachten als den alleinigen Kaufpreis (mit Versandkosten), die da wären: Service, Garantie, Rückgaberecht, Kulanzbereitschft, Ehrlichkeit des Händlers (es gibt zunehmend "schwarze Schafe" unter den Nur-Versendern) etc.
Marc Champollion