Werter Bernd Sommerfeld,
die Frage, ob das 20x60 noch zeitgemäß ist ist auch sehr zeitgeistig.
Die aktuelle BWL-Ideologie Lautet ja: Deine Produkte sollen jung ("Innovativ") sein, damit machst du den höchsten Profit, sinken die Nachfrage und der Deckungsbeitrag wird das Produkt "eleminiert".
Deshalb iphone 1,2,3,4,4s...., jedes Jahr eines künstlich obsolet...
Auch die Foristen übernehmen diese Denke, indem sie den Neueinführungen gern einen Qualitätsvorsprung einräumen.
Diese rücksichtslose Gewinnmaximierungsstrategie gilt jedenfalls für die Unternehmen, in denen die Controller und die Hedge-Fonds-Manager die Macht übernommen haben.
Sie gilt nicht für Carl Zeiss, denn Zeiss ist ein Unternehmen, das seit 150 Jahren nach den Prinzipien seines Gründers geführt wird.
Bei Zeiss steht der Mensch und sein Fortschritt im Mittelpunkt, und deshalb ist Zeiss auch als Stiftung verfasst.
Deshalb gibt es das 20x60, aber auch das kleine 3x12 seit Jahrzehnten unverändert, die Frage "zeitgemäß?" stellt sich da gar nicht.
Zeiss ist ein Technologiekonzern, bei dem die Division Sports Optics nur einen marginalen Beitrag zum Ergebnis beisteuert.
Würde Zeiss wie die anderen "amerikanisch" geführt, dann hätten die Manager die Division Sports Optics schon vor Jahrzehnten dichtgemacht.
Wir sollten froh sein, daß Zeiss anders ist und gleichzeitig an Leica denken, die mit der M9 im letzten Augenblick das Produkt gefunden haben, daß ihr Überleben sichert.
mfG, Matthias