... mir ein etwas zu grosses Wort, als Hauptmotiv dafür taugt, dass ein vorwiegend kommerzielles Unternehmen altbewährte Produkte im Sortiment behält, bezweifle ich.
Tatsache ist, dass Fernoptik auf einer reifen Technologie basiert, wo Verbesserungen eher durch Fleissarbeit als mit genialen Ideen zu erwarten sind. Stabilisierung mittels Massenträgheit ist offenbar eine dieser seltenen, noch heute genial geltenden Ideen. Deren Realisierung scheint nicht nur kostspielig, sondern auch mit so vielem nicht patentgeschützem (und somit auch nicht publiziertem) Wissen verbunden sein, dass kopieren schwierig bleibt.
Aus diesen Gründen ist es nicht verwunderlich, dass bisher nur in Russland, kaum aus Renditegründen, dieses anspruchsvolle Stabilisierungsprinzip aufgegriffen worden ist. ZOMZ wird mit seinem primitiveren, aber trotzdem aufwendigen 16/20x50 (Preis etwa 20% des 20x60s) vermutlich nicht viel verdienen.
Hauptaufgabe der Werbung für Konsumgüter ist es ja, dem Kunden Neuerungen als solche schmackhaft zu machen, nicht aber mit einem wirklich relevanten, messbaren zusätzlichen Kundennutzen zu argumentieren.
Altbewährte Zeiss -Produkte wie das 20x60s oder das 3x12, die sich praktisch ohne Werbeaufwand weiterhin verkaufen lassen, scheinen daher auch kaufmännisch gesehen Sinn zu machen.