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Kurzbericht Kite Ibis ED 8x42

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12. April 2014 13:33
Stefan E. hatte am 21.2.2014 seinen Erfahrungsbericht zum Kite Lynx HD 8x30 geschrieben. Hier ein kurzer Bericht zu einem andern Fernglas von Kite, dem Ibis ED 8x42.

Die Ibis ED Reihe (7x42, 8x42, 10x42, 8.5x50, 10x50, 12x50) repräsentieren - abgesehen von dem etwas „elitär“ daherkommenden Kite Bonelli - die Top-Reihe der Kite-Ferngläser.

Randbemerkung: die ganze Reihe der genannten 6 Gläser wird baugleich (bis auf das Logo) von DDoptics unter deren Marke mit der Modell-Bezeichnung „EDX“ und zu etwa analogen Preisen vertrieben; sowohl die Kite Ibis als auch die DDoptics EDX Gläser werden in Japan gefertigt. Was nachstehend zu Ibis gesagt wird, könnte demnach 1:1 auch für DDoptics EDX gesagt werden

Ausführlichere Tests oder Detail-Reviews zu den 42er Ibis Gläsern habe ich bis jetzt nicht gefunden (im Internet gibt es hingegen Kurzberichte zu den Ibis 10x50 /12x50).

Ich hatte die letzten 2 Monate ein Kite Ibis ED 8x42 abwechselnd mit anderen 8x42er Gläsern im Einsatz und benutze hier das fast gleich teure Conquest HD als eine Art „Referenzglas“ für die folgende Beurteilung (mir scheint auch, dass Kite mit dem Ibis genau die potentiellen Conquest-Käufer im Auge hat).

Kite 8x42:
Sehwinkel 7.2 Grad
Sehfeld 126m
AP-Längsabstand 17mm
819g (mit Riemen und Okularmuscheln)

Conquest 8x42:
Sehwinkel 7.3 Grad
Sehfeld 128m
AP-Längsabstand 18mm
866g (mit Riemen und Okularmuscheln)

Design / Verarbeitung / Handhabung
Natürlich Geschmackssache, aber für meine Begriffe sehr ansprechend designed; mit dem offenen Durchgriff klare Anleihen bei Swaro EL; typisch japanisch (und Nikon-ähnlich) die Beschriftungen in Gold. Verarbeitung einwandfrei, Armierungsabschlüsse sauber, Materialien wertig und angenehm, die Armierung leicht körnig und griffig, weniger glatt als beim Zeiss. Das Ibis liegt sehr gut in der (mittelgrossen) Hand, wer die Swaro EL mit dem Durchgriff schätzt, wird das Ibis schätzen. Etwas leichter als das Conquest, und deutlich leichter als z.B. das 8.5 EL (welches mit den deutlich dickeren Brückenstegen insgesamt wohl etwas robuster ist als das Ibis ?).
((Randbemerkung: weder beim Swaro EL noch beim Ibis sind die Brückenstege armiert; ist das zwingendes Konstruktionsmerkmal bei den Gläsern mit Durchgriff ? Sonst verstehe ich die Idee nicht, denn die Stege sind das Vorderste am ganzen Glas, was zuerst überall anschlägt, z.B. Brückengeländer etc.)).

Mechanik
Die Knickbrücke geht deutlich leichter als beim Conquest (welches echt hart geht, wenn man es eine Weile nicht verstellt hat), aber für mein Gefühl nicht zu leicht, sondern gerade richtig, satt und ohne Spiel.
Die Augenmuscheln liegen eher besser am Auge als beim Conquest, sie lassen sich in 4 Stufen (mit zwei Zwischenstellungen) raus- und reindrehen, das geht deutlich weicher und mit weniger Spiel in den Raststufen als bei meinem Conquest.
Die Fokussierung liegt gut platziert und gut greifbar, das Fokussierrad ist noch etwas grösser als beim Conquest, es dreht weich und gleichmässig, ohne Hakeln oder Geräusche, in der Übersetzung vergleichbar dem Conquest, also relativ direkt. Die Scharfstellung der beiden Tuben verläuft in beiden Richtungen gleichmässig. Wohl nicht jedermann’s Sache, aber ich habe mich mittlerweile dran gewöhnt: die Einstellung Nah – Fern erfolgt in der „falschen“ Richtung (im Uhrzeigersinn für Nah, im Gegenuhrzeigersinn für Fern, also umgekehrt als beim Zeiss und beim Industriestandard – sofern es einen solchen gibt).
Der Dioptrieausgleich, wie beim Conquest am rechten Okular, kann nicht arretiert werden, läuft aber sehr satt (fast etwas zu satt) und verstellt sich daher kaum von selbst oder beim Touchieren. Der Nullpunkt liegt nicht ganz, aber fast bei der Nullmarke des Dioptrienrings.

Optik
Nach meinen Erfahrungen mit dem Einblick am 8x Conquest (das 10x ist hier deutlich besser) und den Erfahrungen von Stefan E. betr. Streulicht und Reflexionen beim Kite Lynx HD 8x30 waren das zwei Punkte, denen ich besondere Beachtung geschenkt habe.

Einblick: für mich ist das Ibis zwar klar besser als das Conquest, aber auch nicht optimal; selbst bei voll herausgedrehten Augenmuscheln muss ich darauf achten, durch geeignetes Ansetzen des Glases an der Augenhöhle (ich beobachte ohne Brille) auftretende Abschattungen zu vermeiden. Wenn man mit dem Ibis ein paar Stunden unterwegs ist, gewöhnt man sich natürlich daran, das Glas in geeigneter Weise zu halten und anzusetzen (anders als z.B. ein 8.5x EL, das auch beim ersten Ansetzen für mich einen völlig problemlosen Einblick bietet).
Bildschärfe / Bildhelligkeit / Kontrast / „Brillanz“: im Ganzen überraschend ähnlich wie das Conquest HD; ich wäre fast versucht zu sagen, dass man bei einem Blindtest die beiden nur mit Mühe auseinanderhalten könnte. Insgesamt erscheint je nach Beleuchtung der Farbton des Ibis etwas „kühler“ als derjenige des Conquest, ein Eindruck, der sich beim Schön’schen Papiertest zu bestätigen scheint.

Die Randunschärfe beim Ibis setzt für mich etwas später ein als beim Conquest, sie ist nicht störend. Das Glas auf dem Stativ montiert, kann man einen grossen Teil des Sehfeldes mit den Augen abschreiten und hat immer den Eindruck eines klaren, scharfen Bildes, ausser ganz aussen am Rand.

CA ist beim Ibis wie beim Conquest (nur) im Randbereich feststellbar, ich hätte Mühe zu sagen, bei welchem mehr. Klar sichtbar ist sie bei beiden.

Tiefstehende Sonne / Gegenlicht / Streulicht : offenbar anders als bei dem von Stefan E. getesteten Lynx zeigt das Ibis keine grosse Empfindlichkeit und ist aus meiner Sicht hier mindestens so gut wie das Conquest; sogar in der Sonne gleissende Metalldächer (Blick gegen die Sonne, knapp oberhalb des Bildrandes die Sonne, knapp unterhalb die Metalldächer, das Fernglas in diversen Figuren dazwischen herumgeschwenkt, dann dasselbe mit den Dächern innerhalb des Blickfelds) versursachten keine so störenden Reflexe, dass die Beobachtung wirklich beeinträchtigt gewesen wäre.
Mond: direkte Beobachtung verursacht keine Reflexe, auch die mondnahe Region (mit dem Mond knapp innerhalb oder knapp ausserhalb des Blickfelds) bleibt gut beobachtbar.

Spikes / Flares:
Auf helle, und mehr noch auf sehr helle (>250 lumen), Punktlichtquellen reagieren sowohl das Conquest als auch das Ibis mit diversen „Flares“ und „Spikes“ (dass diese im Glas und nicht im Auge entstehen, habe ich dadurch zu testen versucht, dass ich das Glas in Längsachse leicht gegen Auge und Lichtquelle verdreht habe), sowie ganz leicht sichtbare „Geisterbilder“. Aber auch dann bleiben beide Gläser problemlos zur Beobachtung brauchbar.

Gesamteindruck:
Aus meiner Sicht ist das Kite Ibis ED 8x42 / DDoptics EDX 8x42 ein Fernglas, das dem Conquest HD in praktisch allen erwähnten Bereichen ebenbürtig oder überlegen ist. Ich fand es letztlich besser, als ich erwartet hätte. Verbessern könnte man jedoch aus meiner Sicht das Einblickverhalten (aber das gilt mehr noch für das Zeiss).
Dass das Ibis kein „Schnäppchen“ist, dafür sorgt wohl der Preis (der offizielle liegt sogar leicht über dem des Conquest). Kite bietet allerdings 30 Jahre Garantie und soll, wie Kollegen sagen, einen ausgezeichneten und schnellen Service unterhalten (wie bei Swaro werden verlorene Kleinteile auch nach Jahren noch ohne Kosten ersetzt).

Gut, dass es für die „grossen Drei“ weiterhin etwas Konkurrenz im Markt gibt (wobei der 8x42 Dachkant Markt schon fast von Modellen wimmelt, die z.T sehr ähnlich sind); ietzt müsste halt endlich mal einer kommen und unsere Gebete betr. Premium-Weitwinkel-Porro-Glas erhören ...

For whatever it’s worth.
Viele Grüsse. Pinac
Anhänge:
Öffnen | Download - Kite Ibis 8x42.pdf (650.3 KB)
Öffnen | Download - Kite IBis 8x42 2.pdf (395 KB)
Öffnen | Download - Oben Zeiss, unten Kite.pdf (170.3 KB)
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Kurzbericht Kite Ibis ED 8x42 Anhänge

Pinac 7254 12. April 2014 13:33

Re: Kurzbericht Kite Ibis ED 8x42

Andi Roll 1802 14. April 2014 20:34

Re: Kurzbericht Kite Ibis ED 8x42

Holger Merlitz 1843 15. April 2014 02:26

Re: Kurzbericht Kite Ibis ED 8x42

Pinac 1850 15. April 2014 09:41



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