Das mit den Werken in Serbien und China betrifft wohl eher Swaros Glitzersteinchen, als die Optik.
Ich weiss nicht, wie sich der Markt bei Spitzenoptiken entwickelt. Einerseits boomt ja die Vogelbeobachtung, und die Jägerei ist sicher halbwegs stabil. Anderseits ist der Markt auch sicher von unten in Bedrängnis, da die Mittelklassegläser mitlerweile mehr als genug können. Ich denke dass die Spitzenoptiken kein besonders grosser und kaum ein stark wachsender Markt sind. D.h. Swarovskis Erfolg ging sehr wahrscheinlich stark auf die Kosten der anderen. Die verlorenen Marktanteilen sind wohl nur schwer wieder zurückzuerobern. Swaro baut ja nicht nur gute Gläser, sondern ist auch im Markteting Klassen besser als die anderen (man merkt halt, dass bei Leica, Zeiss und Nikon die Spitzenferngläser nicht das Kerngeschäft sind).
Aber anderseits hat Zeiss ja in den letzten Jahren durchaus seine Hausaufgaben gemacht, sämtliche Produktlinien überholt und die Pallette koherent ausgeweitet: 3 Fernglasreihen (Terra, Conquest, Victory HT und SF), zwei Spektivreihen (Gavia und Harpia). Letztere müssen noch erhältlich sein, dann fehlen noch neue 32er SF, und die Palette ist komplett. Vom Angebot her ist Zeiss also eigentlich gut aufgestellt.
Zur Produktion in Ungarn: ich wusste bisher gar nicht dass Zeiss dort ein eigenes Werk betreibt. Also gar nicht anders als Leica, das ein Werk in Portugal hat. Leica geht damit recht offen um, schreibt auch "Made in Portugal" auf Ferngläser und Kameras. Vielleicht wär etwas mehr Offenheit auch für Zeiss besser, anstatt das Made in Germany mit an Etikettenschwindel grenzenden Methoden beibehalten zu wollen. Leica zeigt ja, dass man auch im europäischen Ausland Topqualität produzieren und verkaufen kann.