Wollte nochmal schnell eine Rückmeldung bezüglich der Fernglaswahl geben.
Ich habe mir jetzt ein Meopta Meostar B1 7x50 kommen lassen und gestern mal etwas Zeit damit verbracht. Eigentlich hätte ich mir den Unterschied zwischen dem 8x42 SLC und dem B1 7x50 etwas deutlicher vorgestellt.
Nachdem das Auge etwas eingewöhnungszeit an die Dunkelheit hatte hab ich im Garten rumgeschaut. Das Insektenhotel in 60m Entfernung läßt sich in den Umrissen grob erkennen. Die hellen Querstreben sind im SLC bestenfalls grob zu erahnen. Im Meostar sind sie etwas deutlicher zu sehen, aber auch hier nur "ausblutende" hellere Linien. Ebenso sieht es beim Wellblechdach in ca. 30m Entfernung aus. Im SLC sind die hellen und dunklen Linien nur schwer voneinander zu unterscheiden. Im Meostar etwas deutlicher im Unterschied aber auch nicht wirklich brauchbar wenn man denn eine genauere Aussage zum betrachteten Objekt treffen möchte.
Unterwegs im Feld, klare Nacht aber ohne Mondlicht (die Astrofreunde werden es besser wissen) auf offener Fläche die sogar noch mit etwas Schnee aufwarten konnte. Unterm Strich also sicher nicht die besten Bedingungen aber vermutlich durch den Schnee immer noch besser als eine trübe Herbstnacht. Was im SLC als schwammige Linie zu erahnen ist kann im Meostar zumindest meist noch als Ast erkannt werden. Sind im SLC die Hecken nur als schwammige schwarze Wolken zu erkennen so ist mit dem Meostar gelegentlich zumindest noch mal ein helleres Blättchen zu sehen welches sich mit Mühe in den Hecken ausmachen läst. Es kommt also grob etwas Struktur hinzu, jedoch ist das auch nicht sehr von Nutzen. Beim Absuchen über die Fläche ist schon klar zu sehen, daß 7x50 in solchen Situationen besser zu gebrauchen ist als 8x42. Mit dem SLC ist nicht mal mehr zu sehen gewesen ob man richtig fokussiert hat oder nicht. Mit dem Meostar konnte man das - zumindest gelegentlich- erkennen.
Ich habe bei einigen Gelegenheiten schon die Eulen beim Abfliegen in deutlich besseren Lichtbedingungen beobachtet und mußte feststellen wie schnell man sie aus den Augen verliert. Selbst wenn man mit dem 7x50 also mal das Glück hätte in optimalsten Bedingungen (z.B. klare Vollmondnacht) eine Eule vorbeihuschen sieht würde mir das zumindest in meinem Fall nichts weiter nützen. Nach dem Kauf der Wärmebildkamera bin ich damit sicher besser aufgestellt.
Ich will die Leistung und den Nutzen eines "Nacht- und Dämmerungsglases" nicht abwerten. Für mich hat sich die Frage nach einem solchen Fernglas aber wohl erledigt. Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, daß hier ein Glas mit besserer Vergütung/Prisem etc. einen ! dramatischen ! Unterschied bringen würde.
Wer noch ein paar Fragen zum Meostar B1 7x50 hat, 2 Tage werde ich es wohl noch haben.
Die Verarbeitung macht soweit einen guten Eindruck. Sofort ist mir aufgefallen, daß ich noch nie so leichtgängige Augenmuschel hatte. Die Flutschen förmlich in ihre Endpositionen. Da hat es der Schmiermittelverteiler sehr gut gemeint. Die Augenmuscheln kennen auch nur Anfangs und Endpunkt. Komischerweise gibt es keine Zwischenstufen. Relativ deutlich sind die Farbsäume. Am Tag fiel der Blick auf die beschattete Seite eines Maulwurfhaufens mit Schnee in einer Ecke. Im SLC gabs die normale hellblaue Farbe im Meostar war der Schnee Lila. Der Mitteltrieb läuft angenehm, hat aber ein ganz leicht knischendes Geräusch.