Maffyn schrieb:
>>Eure Bedenken sind dabei durchaus richtig, wobei ich meine, wir hatten mal hier im Forum zu unser aller Überraschung mal festgestellt, dass das mit dem "in die Sonne" mit Fernglas schauen nicht so schädlich ist, wie wir allgemein annehmen.<<
Dazu ein Beispiel aus eigener Erfahrung: als 14jähriger bekam ich ein 112/900mm Spiegelteleskop. Unter dem Zubehör befand sich ein Okularsonnenfilter (ich glaube, so etwas darf überhaupt nicht mehr ausgeliefert werden). In den ersten Monaten beobachtete ich (fast) alles, was sich am Himmel bewegte, u.a. die Sonne, meist bei 45facher Vergrößerung und dem Okularsonnenfilter. Nach nur wenigen Sonnenbeobachtungen ist dieser Filter geplatzt, glücklicherweise während einer Phase, in der ich das Teleskop unbeaufsichtigt hatte und nicht in das Kellner-Okular (scheinbares Feld: ca. 40 Grad) schaute.
Eine motorische Nachführung besaß das Teleskop nicht. Wenn man annimmt, dass sich die Sonne ungefähr am Himmelsäquator befand, dauerte es max. 4min, bis sich der Glasfilter soweit erhitzt hatte, dass er platzte.
Also, ohne wenn und aber: die ungedämpfte Sonne ist kein Beobachtungsobjekt, weder mit freiem Auge, noch mit optischer Hilfe ohne geeigneten Schutz. Den bot der Okularfilter nicht.
Nach dieser Erfahrung baute ich mir aus Teilen eines Metallbaukastens einen Sonnenprojektionsschirm, der am Gegengewicht befestigt wurde. Damit konnte u.a. der Merkurtransit im Mai 1970 gefahrlos beobachtet und gezeichnet werden.
Grüße von Andreas