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10. Juli 2021 12:26
Hallo zusammen.

Da ich jetzt auch in den erlauchten Club der Besitzer von Alphabinos „aufgestiegen“ bin, möchte ich meine Gedanken und Erfahrungen zu Papier bringen.

Ich hatte seither das Nikon und das Dekarem in Benutzung und habe jetzt geraaade noch so ein EL der 2. Generation ergattern können, eins mit Nahfokus von 1,5m. Ich mag den kurzen Fokus, keine Ameise kommt mir ungekämmt aus dem Bau!! Die neuen „Field-Pro“-Modelle haben ja den marktstrategisch kastrierten Fokus von 3,3m (lächerlicherweise von Swarovski als „einzigartige Naheinstellung von 3,3 m“ gepriesen)…

Mit dem Nikon Monarch 7 10x30 war ich recht zufrieden, es ist scharf und schön leicht bei einem Sehfeld von 117m/1000m. Die geringe AP von 3mm hat mich aber immer genervt, da man seinen Blick ziemlich genau zentrieren muss oder es zur Abschattung kommt. Am sonnigen Tag ist es hell genug, aber es fällt natürlich bei schwächerem Licht deutlich zurück. Zum Mitnehmen in die Natur und um den Hals tragen ist es super.

Das Dekarem 10x50 hat die Modellnummer 5,068 Mio, besitzt also die rote Multivergütung. Es hat den schönen 3D-Effekt, ist sauschwer, hat aber auch einen knackscharfen Mittenbereich. Es hat leider den bekannten Gelbstich.

Das EL hat das weitere Sehfeld, was ich im Vergleich als sehr angenehm empfinde. Es ist knackig scharf, die Farbgebung ist sehr natürlich. Ich empfinde sie im Vergleich zum Nikon als ein bisschen kühler. Im Vergleich zu den blau-reduzierten Leicas oder auch den SLC’s wird es wahrscheinlich deutlich kühler sein.
Was mich ein bisschen verwundert ist die Fokussierwalze. Wie schon von vielen geschrieben, dreht sie gegen den UZS leichter als mit ihm. Zusätzlich hat es im UZS Stellen, die etwas schwergängiger sind, es dreht also nicht ganz sauber linear. Ist nicht weltbewegend, allerdings erwartet man so etwas nicht bei einem so teuren Glas.

Nun zum viel diskutierten Globuseffekt der Field-Flattener-Linsen. Ich hatte mal durch ein EL 10x50 geschaut und habe den Effekt wahrgenommen, ihn aber nicht als störend empfunden. Bei dem 8,5x42 ist der Effekt subjektiv noch geringer. Ich erkenne ihn leicht, wenn ich darauf achte, aber er fällt bei der Benutzung nicht auf. Wobei man eine kissenförmige Verzeichnung ja auch erkennt, wenn man darauf achtet. Der Globuseffekt ist bei meinem EL jedenfalls kein Thema.

Nun zur Leistung bei Dunkelheit:

Ok, das Nikon fliegt da gleich mal raus.
Ich hätte erwartet, dass das moderne EL dem alten Dekarem nachts deutlich überlegen wäre. Ich habe dann mal ein bisschen gerechnet:
Die EP des Dekarem ist ca. 40% größer als beim EL. Dagegen steht die niedrigere Transmission des Dekarem, die je nach Wellenlänge so zwischen 75 und 80% liegen dürfte (bitte korrigieren falls ich falsch liege!). Wenn ich beim Dekarem 80% annehme, und beim EL 90%, dann komme ich auf eine Mehrleistung des Dekarem von 1,4 x (80/90) = 1,244, also 24,4%. Trotz der alten Linsentechnologie, bemerkenswert. Der Radius des Objektivs geht eben quadratisch ein.
Jetzt kommt noch der Einfluss der unterschiedlichen Vergrößerung des Okulars dazu. Dann komme ich auf 1,244 x (8,5/10) = 1,058, also einen Vorteil von 5,8%. (Anmerkung: ich bin mir nicht sicher, ob ich die verschiedenen Vergrößerungen als linearen Faktor auf den Lichtdurchsatz anwenden kann. Vielleicht kann mir einer der Optiktheoretiker einen Tipp geben.)

Das rechnerische Ergebnis ist also, dass das Dekarem nachts einen kleinen Vorteil hat. Die AP sind ja eigentlich gleich groß.
Und tatsächlich, beim Beobachten des Blätterwerks eines Baumes bei recht fortgeschrittener Dämmerung ist ein kleiner Vorteil für das Dekarem zu erkennen. Wirklich ein ganz kleines bisschen. Sobald aber eine Lichtquelle ans oder ins Bild kommt, wird diese vom EL als brillant hell dargestellt, das kommt das Dekarem nicht annähernd ran, zudem es auch deutliche Reflexionen zeigt.

Fazit:
Für mich ist es bemerkenswert welch großen Einfluss der Objektivdurchmesser doch hat. Ich hätte eigentlich von der Toptechnologie auch bei geringerem Objektivdurchmesser einen Vorteil erwartet. Ich sehe warum das Dekarem ein beliebtes Glas für die Nacht(himmel)beobachtung war. Und es ist auch im Vergleich zum EL bemerkenswert mittenscharf, schärfer als das moderne Nikon. Dazu noch der schöne 3D-Effekt. Ich mag das dicke, alte Ding irgendwie.

Das EL ist durch das große Sehfeld, das helle Bild und die knackige Schärfe bis zum Rand ein tolles Gerät. Das Nikon ist schön leicht und liefert für den Preis ein durchaus anständiges Bild. Das Dekarem ist für den schönen 3D-Effekt zuständig, der wirklich Spass macht.
So hat jedes Glas seine guten Seiten.

Nun zum NL: ich habe durchgeschaut und ja, ich will es! Größeres Sehfeld, noch heller, knackscharf, so gut wie kein Globuseffekt. Und ja, es ist mir zu teuer. Also bin ich zufrieden mit dem was ich habe und wünsche allen viele schöne Motive vor der Linse!
Gruß :-)
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Vergleich Swarovski EL 8,5x42 SV, CZJ 10x50 Dekarem MC, Nikon Monarch 7 10x30

Olli74 1560 10. Juli 2021 12:26

Re: Vergleich Swarovski EL 8,5x42 SV, CZJ 10x50 Dekarem MC, Nikon Monarch 7 10x30

Holger Merlitz 698 10. Juli 2021 18:11

Re: Vergleich Swarovski EL 8,5x42 SV, CZJ 10x50 Dekarem MC, Nikon Monarch 7 10x30

AndreasVSA 655 10. Juli 2021 18:14

Re: Vergleich Swarovski EL 8,5x42 SV, CZJ 10x50 Dekarem MC, Nikon Monarch 7 10x30

BoB 622 10. Juli 2021 22:47

Rechenweg

Dietmar Sellner 643 10. Juli 2021 23:37

Re: Vergleich Swarovski EL 8,5x42 SV, CZJ 10x50 Dekarem MC, Nikon Monarch 7 10x30

BoB 641 11. Juli 2021 10:50

Re: Vergleich Swarovski EL 8,5x42 SV, CZJ 10x50 Dekarem MC, Nikon Monarch 7 10x30

Manfred Gunia 763 11. Juli 2021 13:50



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