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Re: Fujinon Techno Stabi 16x28

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29. Dezember 2021 11:57
Werte Gemeinde,

nach einigen Monaten "Feldversuchsphase" möchte ich meinen kleinen Praxisbericht zum Fujinon TechnoStabi abgeben.

Mittlerweile habe ich das 16-fach 12-fach gekauft.
NACHSATZ: 29.12.: Nein, ich habe es auf das "kleinere" 12-fach umgetauscht. Grund: beim 16-fach ist mir die Austrittspupille zu klein und ich hatte immer wieder schwarze Flecken im Bild. Ich wusste ja nicht, dass man davon sogar Kopfschmerzen und einen flauen Magen bekommen kann. Ganz besonders verärgert über mich selbst, vor Kauf im Laden nicht eingehender getestet zu haben und dann nach sehr kurzer Überlegung, es als sehr teures Mono weiter zu verwenden, konnte ich es meinem Händler sei Dank ohne Wertverlust umtauschen (waren eh noch wie neu - nur Fensterbanktests). Beim 12-fach jedenfalls ist die Pupille 0,5mm größer und ich bekomme damit das volle Bild auf die Netzhaut.

AD 1) (Pupillendistanz) Meine Sorge, dass die kleine Austrittspupille in Kombination mit einem eventuell zu kleinem Pupillenabstand Probleme machen könnte, war faktisch unbegründet. Die Okulare lassen sich deutlich weiter als 70mm voneinander entfernen (genaue Messung wird hier nachgereicht). soviel zum falschen allerersten Eindruck vom 16er...
NACHSATZ 29.12: Siehe oben - meine Objektivität beim Test im Laden war von der Euphorie über die Stabilisierung schwerst beeinträchtigt. Der Abstand ist gemessene 75 mm (das Fuji Handbuch zeigt hier übrigens falsche Daten: 70mm).

AD 2) (Okular/Gummi-Durchmesser) Finde beide unproblematisch, beim 16-fach aber schon eher auf der großen Seite - Messergebnis folgt auch hier:
NACHSATZ 29.12.: beim 12-fach recht genaue 30mm aussen und 22,5mm innen. Das 16-fach hatte ich vergessen zu messen - man kann aber (subjektiver Errinerungswert) rund 10mm dazunehmen. Ich fand den Okulardurchmesser beim 16-fach deutlich angenehmer, nicht nur bei Seitenlicht. Da ist das 12-fach ein Kandidat für zusätzliche "Scheuklappen" oder tiefgezogene Hutkrempe. Bin aktuell auf der Suche nach passenden Streulichtgummis.

AD 3) (Stabilisierung) "Einhändig" geht mit beiden tadellos. Wobei ich beim 12-fach ein - holla! - verblüffend unbewegtes Bild bekomme, ganz ohne Anstrengung. Beim 16-fach schaffe ich das auch (locker) aber die Hand will beim 16-fach doch "bewusst" ruhig gehalten sein (wie Seegucker schreibt: vom Auto aus oder "beim Gehen" wackelts dann doch). Schwere Atmung und einhändig sollte aber auch bei beiden kein Problem darstellen.
NACHSATZ 29.12.: Dies gilt nach wie vor und ist (neben seinem Fliegengewicht) DER Grund, warum meine anderen Gläser zunehmend im Regal bleiben. Die Stabilisierung funktioniert dermaßen gut, dass mir manch andere (fehlende) Eigenschaften des Fujis übermäßig Grund zum Ärgern liefern.

4) Optik, rein subjektiv: mir gefallen die natürlichen Farben (im direkten Vergleich fällt des Habichts Gelbstich deutlich auf) - die Fujis zeigen beide beim Blick auf ein "Einbahn-Schild", dass Weiß weiß ist. Die "Bühne" ist beim 16-fach schon recht eng - zwar noch keine Röhre aber viel "Übersicht" ist nicht. Beim 12-fach wirkt das Bild deutlich natürlicher. Ich finde das Bild auch "angenehm plastisch" - Erklärung dazu: die Bildlage ist so ruhig / stabil, dass ich in aller Ruhe mit dem Auge im Bild umherschweifen kann, das beobachtete Subjekt bekommt also, zugeschriebenerweise, "mehr Plastizität".
Auffallende Rand-Unschärfe sehe ich keine, das ist aber auch nichts, auf das ich bisher großen Wert gelegt habe.
NACHSATZ 29.12.: Im Vergleich zum 20*60 wirkt das Zeiss klarer und farblich objektiver. Das Fujinon bietet halt weniger Kontrast, damit wird mit abnehmenden Licht das Bild "grauer". Das Terra 8*25 wirkt dagegen als ob es einen Blaustich hätte. Der 35 Jahre alte Habicht 10x40 geht deutlich in Richtung blasse Mandarine. CA ist im Fuji nur bei extremen Kontrasten (Vogel am Telefonmast im Gegenlicht) minimal zu erkennen und hat für mich keine Praxisrelevanz da in 99% meiner Einsatzzeit nicht erkennbar. Das Folgende nenne ich "Farbtrennung": Singvogel im herbstlichen Gebüsch: Tier ist erkenn- und bestimmbar (hier hab ich mit meinem Habicht 10x40 eher Probleme - obs am Zittern oder am Gelbstich liegt ... hm, naja). Die Randunschärfe ist beim stabiliserten Glas wunderbar erkennbar: der letzte 1-1,5 mm im Bild ist klar nicht mehr scharf. Ebenso für mich vernachlässigbar.
Ich wage mal folgende Aussage: die Optik finde ich für ein 700,- Euro Glas erstklassig. Anders gesagt: Optisch fehlt MIR qualitativ nichts.

Als Alltagsglas oder für immer dabei würde ich initial das 12-fach nehmen. Mir blutet etwas das Herz, dass ich es nicht genommen habe.
NACHSATZ: 29.12.: Ja, so war es und ist es. Das 12er ist mittlwerweile mein "immer dabei".

Jetzt brauche ich nur noch ein paar CR2-Akkus... :-/
NACHSATZ: 29.12.: leistungsfährige CR2 Akkus mit 3,0 V (!) gibts nicht (Beispiel bzw. einziges von mir in der EU gefundenes Produkt: [www.digitalland.de]). Die haben 250mAH. Mit 250mAh kommt man halt nicht weit. Es gäbe (auch in der EU) theoretisch stärkere mit 450-900mAh aber die haben 3,6-3,7 Volt. Fuji hat mir auf meine Support-Anfrage vom September, ob > 3,0 V verwendet werden können, "noch nicht" geantwortet.

Postives zusammengefasst:
- Leicht, kompakt, sehr gut balanciert (perfektes Einhand-Glas)
- Optik für die Preisklasse mehr als zufriedenstellend
- schnelle, genaue Fokussierung
- Stabi ist geräuschlos
- Batterie hält lange

Was nervt:
- Fuji hätte die Runde meines Erachtens gleich richtig fertig drehen sollen. Für All-Wettertauglichkeit würe ich gerne auch etwas mehr Geld ausgeben. Wenns regnet verwende ich jetzt einen wasserdichten Brustbeutel eines Militärausstatters oder halt dann doch mal einen der gummiarmierten Mitbewerber. Es müsste ja nicht gleich wasserdicht sein aber ein zuverlässiger Schutz vor Spritzwasser oder aufgetautem Schnee wäre für ein Outdoor-Produkt in dieser (Preis)Klasse mMn nicht zu viel verlangt.
- Die 3-fach Okularauszüge verstellen sich schon arg leicht, rasten nur in der Endstellung gut ein. Immer wieder ist das rechte Teil innen - etwa durch Reibung an der Kleidung. Kein großes Thema, da es ja mit einem (1) Finger wieder umstellbar ist - aber manch einer könnte das als No-Go empfinden. An manchen Tagen geht es mir jedenfalls so: du willst schnell den auffliegenden ??? identifizieren, greifst das Glas und siehst nur die schwarze Mandel. Schnell verstellen --> Vogel weg....
- Die mitgelieferte, gut gepolsterte Transport-Tasche hat einen (mitgedacht!) leichtgängen Verschlussclip aber es hat keine...keine Gurtösen oder Laschen, nix. Wahrscheinlich wurde es nur an der Front "designt". Oder könnte das japanischer Humor sein?
- Was noch nervt: man hat ständig das Gefühl, dass das Ding absolut.nicht.runter.fallen.darf. Das Gewichts-Abstehende-Teile-Verhälnis weckt nicht mein vollstes "Einsatz"-Vertrauen. Daher auch das taktische Brustbag.

Bin ich nun geblendet von der japanischen Schönheit? Nö, ein SLC ist etwas ganz anderes. Ein Nachtglas ist etwas ganz anderes (stehen beide bei mir noch auf der Wunschliste). Aber DEN Zweck, den es bei mir erfüllen soll, erfüllt es mit Bravour: Tagesbeobachtung für alle Tage. Hoffentlich hält die Elektronik lange ;-)

Beste Grüße und einen guten Rutsch!

Drum
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Fujinon Techno Stabi 16x28

Seegucker 2134 28. August 2021 22:58

Re: Fujinon Techno Stabi 16x28

sep 949 29. August 2021 01:52

Re: Fujinon Techno Stabi 16x28

AndreasVSA 929 29. August 2021 10:01

Re: Fujinon Techno Stabi 16x28

drum 1372 31. August 2021 09:56

Re: Fujinon Techno Stabi 16x28

Seegucker 877 09. September 2021 22:26

Re: Fujinon Techno Stabi 16x28

drum 890 13. September 2021 09:15

Re: Fujinon Techno Stabi 16x28

drum 844 29. Dezember 2021 11:57



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