Also mein erstes für die Vogelbeobachtung nutzbares Fernglas war ein Deltrintem. Was für ein Erlebnis nach dem 8x20 Eschenbach für 200 DM.
Irgendwann nervte dann die fehlende Brillentauglichkeit und das unerträgliche Gegenlichtverhalten. Ein Kumpel hatte ein Hensold BW-Glas, das außerdem den berühmten „Steinerautofokus“ eingebaut hatte. Ich bekam für einen Spottpreis ein gutes fero D16, was für ein Erlebnis. Das war Schärfe, zwar v. a.in der Mitte, aber scharf. Ich wurde älter und der Autofokus ging dahin mit der nachlassenden Fähigkeit meiner Augen. Außerdem war Gegenlicht immer noch, v. a. am Abend nicht zufriedenstellend. Herr Jülich erklärte mir dann, den Zusammenhang zwischen Schärfentiefe und der Fähigkeit der Augen nachzujustieren, die mit dem Alter nachlässt. Die Einzelfokussierung wurde vom gedachten Gewinn zum Nachteil. 800 Euro wollte ich maximal investieren und es wurden zwölfhundert. Ein Quantensprung. Ja, ich gebe es zu, das erworbene Swaro SLC ist nicht perfekt und in der Mittenschärfe bestenfalls gleichauf mit dem ollen und robusten Hensold, aber ansonsten „Wow“.
Danach kam noch dieses und jenes, aber alles was billiger war, war nicht besser. Für bestimmte Zwecke gut genug oder z. B. wegen geringem Gewicht oder Größe praktikabler, aber erwähnenswert war danach nur noch das Canon IS 10x42. Die Stabidiskussion will ich aber nicht wieder anstoßen.
Ich gucke immer mal wieder gerne durchs Deltrintem und seine Weggefährten. Manchmal wundere ich mich über ihre Fähigkeiten und manchmal wundere ich mich über mich, wieviel Spaß ich damit mal hatte. An die neuen hochwertigen Gläser kommen die geliebten alten Genossen einfach nicht ran.
Beste Grüße