Ich hatte gestern leider keine Zeit mehr über die Fortschritte zu berichten.
Ich habe das Focalpin weitestgehend demontiert.
Im Großen und Ganzen war das gar nicht so aufwändig, wie zuerst angenommen.
Ein paar kleine Fallstricke gab es trotzdem.
Die Okulare waren schon recht fest und ließen sich nur mit viel Wärme, etwas Kriechöl und ordentlich Drehmoment herausschrauben.
Die Vorschraubringe an den Objektiven sind so schmal, dass ich den Gummi- Bandschlüssel nicht ansetzen konnte.
Am Ende habe ich sie mit einem Gummilappen mit der Hand herausdrehen können.
Die Okulare sind mit einem konischen Tubus verschraubt, der wiederum auf die Prismenplatte aufgeschraubt ist.
Unglücklicherweise war dieser Tubus mit dem Fernglaskörper verkittet. Um an die letzte der drei Schrauben zu kommen, die die Prismenplatte mit dem Fernglaskörper verbinden, muss man aber den Tubus herausdrehen, das bedeutet: Man muss mit einem sehr feinen Spachtel den Kitt entfernen.
Nun kann man die Prismen zusammen mit der Platte herausnehmen.
Zumindest theoretisch. Um das Fernglasgehäuse möglichst schlank zu halten, hat man um jeden Millimeter gerungen und entsprechend fummelig war das Herausnehmen der Prismen.
Die Fokussierlinse ist ein plankonvexer verkitteter Achromat, der mit einem Vorschraubring in der Halterung befestigt ist.
Hier war wieder etwas Fingerspitzengefühl gefragt, da das Drehmoment, das man auf die Verschraubung ausübt direkt auf den recht dünnen Hebel übertragen wird, der die Linse auf und ab bewegt.
Ich benutze hierfür modifizierte Sprengringzangen verschiedener Größen. Die haben sich für mich besser bewährt, als die fummeligen Objektivöffner, die man überall angeboten bekommt.
Eine Besonderheit des Focalpin 10x60 ist, neben der bekannten Innenfokussierung, die Versilberung der nur dem Objektiv zugewandten Kathete!
Möglicherweise wurde der kritische Winkel für die innere Totalreflexion an dieser Fläche nicht mehr eingehalten. Alle anderen Flächen sind nicht versilbert.
Auch ist die Größendifferenz der beiden Prismen ist erstaunlich.
Das kleinere Prisma ist in der Mitte tief geschlitzt und geschwärzt, um Streulicht zu reduzieren.
Morgen werde ich alle optischen Flächen reinigen und das Glas wieder zusammenbauen.
Ich werde berichten.