Schöner Beitrag, der dem Glas wirklich gerecht wird. Ich habe selbst das 8x20 (eine Austrittspupille von 2mm ist mir zu eng, selbst 2,5mm ist für mich grenzwertig), nicht das 10x20, und habe das Glas bei allen möglichen Gelegenheiten benutzt, auch auf "ernsthaften" Birdingtouren im Winter, dann natürlich in Kombination mit einem Spektiv.
Die Optik ist wirklich ordentlich, selbst ohne Stabi, kommt aber sicher nicht an Gläser der Spitzenklasse heran - bei dem Preis sicher auch kein Wunder. Das Leica 8x20 BL z.B. oder auch das Nikon 8x20 HG sind schon noch einmal deutlich besser. Von der Ergonomie her ist das Glas in Ordnung, die Verarbeitungsqualität ist ebenfalls in Ordnung, ohne völlig zu überzeugen, dazu ist es doch etwas zu "plastikmäßig". Wie lange es durchhält, werde ich abwarten müssen, aber bei dem Preis erwarte ich auch nicht, dass es >10 Jahre hält. Der Batterieverbrauch hält sich in Grenzen, auch wenn ich mir schon eine andere Energiequelle als eine CR123 gewünscht hätte.
Dafür sieht man mit dem Glas, wenn man den Stabi einschaltet,
immer mehr Details als mit einem nicht stabilisierten Glas, und zwar erheblich, auch im Vergleich zu einem Premiumglas der 8x32-Klasse.
Der Unterschied ist gewaltig. Konventionelle 8fache Ferngläser haben im Freihandgebrauch nun mal nur einen Wirkungsgrad von 60-65%, die stabilisierten Canons liegen bei über 90%. Das gilt auch, wenn man "ruhige" Hände hat, was ja die meisten von sich glauben.
Was ich mir wünschen würde, ist, dass Canon die Stabigläser weiterentwickelt. Ein wasserdichtes, robustes 8x32 IS in der optischen und mechanischen Qualität des 10x42 IS und in einem einigermaßen ergonomischen Gehäuse z.B. wäre sehr attraktiv. Es würde alles, was Leica, Swarovski und Zeiss momentan anbieten, schlagen. Und zwar um Längen.